Falsche Tumormarker-Verwendung, falsche Risikogruppenzuordnung: Therapie beeinträchtigt

Patienten mit metastasierten Hodenkeimzelltumoren (GCT) benötigen eine genaue Risikobewertung für eine angemessene Behandlung. Das IGCCCG-System verwendet die Tumorausbreitung nach der Orchiektomie und Blutmarker (AFP, HCG, LDH). Wenn man sich auf Marker vor der Orchiektomie verlässt, kann es zu Behandlungsfehlern kommen.

Studie: Eine Analyse der German Testicular Cancer Study Group (GTCSG) untersuchte die Risikoklassifizierung bei metastasierten nicht-seminomatösen GCTs (n=698) anhand der Markerwerte vor der Orchiektomie. Auch wenn die Übereinstimmung zwischen den Markern vor und nach der Orchiektomie relativ hoch war, wäre jeder fünfte Patient falsch eingestuft worden: 14 % mit höherem Risiko, 6 % mit geringerem Risiko.

Fazit: Eine genaue Risikobewertung bei metastasierten GCTs ist für Behandlungsplanung entscheidend. Die Bestimmung der Tumormarker nach Orchiektomie ist für eine exakte Risikoklassifizierung essenziell, um eine Über- bzw. Untertherapie der Patienten zu vermeiden.