Das Highlight der am ASCO 2025 berichteten Daten bei den Kopf-Hals-Tumoren war die in der Plenary Session vorgestellte NIVOPOSTOP-Studie.
In dieser randomisierten Phase-III-Studie wurde die postoperative Gabe von Nivolumab plus Radiochemotherapie versus Radiochemotherapie alleine bei lokal fortgeschrittenen, resezierten Kopf-Hals-Tumoren untersucht, die ein intermediäres oder hohes Risiko für ein Rezidiv aufwiesen – definiert als R1-Resektion und Lymphknoten-Kapseldurchbruch. Der Nivolumab-Arm zeigte eine signifikant bessere 3-Jahres-Rate des krankheitsfreien Überlebens (DFS) im Vergleich zum Standard-Arm (63,1 % vs. 52,5 %; HR = 0,76; p = 0,034). Die Gesamtüberlebensdaten waren noch unreif, zeigten aber einen positiven Trend. Wie erwartet, führte die Zugabe von Nivolumab zu einem leichten Anstieg der Nebenwirkungsrate (Grad-4-Nebenwirkungen: 13 % vs. 5,6 %).
In der randomisierten Phase-III-Studie KEYNOTE-689 wurde eine perioperative Zugabe von Pembrolizumab zur Standardtherapie mit der Standardtherapie alleine bei resektablen, lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren verglichen.
Die am ASCO gezeigte Analysen bestätigten die bereits am AACR präsentierten Ergebnisse: Pembrolizumab verbesserte signifikant das eventfreie Überleben (EFS; HR = 0,70; p = 0,0014) und verlängerte das fernmetastasenfreie Überleben (DMFS) auf 51,8 Monate im Vergleich zu 35,7 Monaten unter alleiniger Standardtherapie. Die Inzidenz sekundärer Malignome wurde reduziert (2,5 % vs. 5,1 % unter Standardtherapie).
Die beiden genannten Studien etablieren die Immuntherapie als neuen Behandlungsstandard in diesem Setting.