Landschaft der pathogenen Keimbahnvarianten beim mHSPC: ergänzende Studie zur CHAARTED

Die Durchführung von genetischen Testungen gewann auch beim Prostatakarzinom in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Die Charakterisierung von Mutationen in DNA-Damage und Repair-Pathways (DDR) beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) ist zweifellos noch nicht abgeschlossen. Daher wurden in dieser Studie Exom-Sequenzierungen aus Blutproben von Patienten der Phase-III-Studie CHAARTED durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 61 pathogene Keimbahnmutationen in 135 eingeschlossenen Patienten detektiert. Die häufigste Mutation stellte BRCA2 dar (6,67%), gefolgt von PALB2, CHEK2, BRCA2 und PMS2. Patienten mit BRCA2-Mutationen im ADT-only Arm von CHAARTED wiesen eine kürzere Zeit bis zur Kastrationsresistenz auf, im ADT/Docetaxel-Arm konnte kein signifikanter Unterschied diesbezüglich festgestellt werden. Es zeigte sich keine Assoziation zwischen Metastasenlast und pathologischen Keimbahnmutationen in dieser Patientenkohorte.

Fazit: Die Prävalenz von pathogenen Keimbahnmutationen scheint beim mHSPC ähnlich wie im mCRPC zu sein und es gibt Hinweise auf unterschiedliches Therapieansprechen abhängig von vorhandenen Keimbahnmutationen. Somit wird die Relevanz von genetischen Testungen auch bereits im mHSPC weiter unterstützt.