Burkitt-Lymphome mit primären ZNS-Befall benötigen intensive Therapieregimen

Adam Zayac et al., ASH 2019, Abstr. #402

In einer amerikanischen Multicenter-Analyse zeigte ich bei 107 (19%) von 557 Patienten mit Burkitt-Lymphom eine ZNS-Beteiligung bei Diagnosestellung. Diese Patienten hatten ein signifikant schlechteres 3-Jahres-PFS (47% vs 69%; p < 0,001) und OS (52% vs 75%; p < 0,001). 33 Patienten (6%) erlitten ein ZNS-Rezidiv. In der Multivariatanalyse waren initialer ZNS-Befall und schlechter Performance-Status signifikante Risikofaktoren. Zudem zeigte sich ein signifikant erhöhtes ZNS-Rezidivrisiko (12% nach 3 Jahren) bei Patienten, die mit DA-EPOCH behandelt wurden. Bei Patienten mit initialem ZNS-Befall und Therapie mit DA-EPOCH lag das ZNS-Rezidivrisiko bei 30% vs 8% bei Patienten ohne initialen Befall.

Klinische Relevanz: Patienten mit initialer ZNS-Beteiligung eines neu diagnostizierten Burkitt-Lymphoms sollten weiter mit ZNS-penetrierenden Hochdosisprotokollen behandelt werden. Wenig überraschend stellt die nicht ZNS-gängige Therapie mit DA-EPOCH trotz intrathekaler Therapie keine Alternative dar.

Outcomes of Patients with Newly-Diagnosed Burkitt Lymphoma (BL) and Central Nervous System (CNS) Involvement Treated in the Modern Era: A Multi-Institutional Real-World Analysis. Zayac A et al, ASH 2019, Abstr. #402