Ausgewählte Highlights vom ASH 2019

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Vorgestellt wird das Late Breaking Abstract #3 bei AML, in dem eine Post-Remissions-Erhaltungstherapie mit Azacitidin das mediane progressionsfreie und Gesamtüberleben verdoppeln konnte. Es handelt sich um die erste Substanz, mit der klinisch relevante Ergebnisse als Erhaltungstherapie in dieser Indikation möglich waren. Gastrointestinale Toxizitäten waren der Hauptgrund für Therapieabbrüche.

Eine weitere wichtige Studie der HOVON Gruppe im Setting der allogenen Transplantation zeigt, dass eine post engraftment Cyclophosphamid-basierte Immunsuppression der klassischen Immunsuppression mit einer geringeren Rate schwerer Abstoßungsreaktionen überlegen ist.

Bei Patienten mit Kälteagglutinin-Erkrankung wurde ein neuer Antikörper gegen den Komplementaktivierungsfaktor C1s untersucht, der bei dieser sonst kaum zu behandelnden Erkrankung mit schweren hämolytischen Anämien eine sehr gute Wirkung zeigte.

Ein wesentlicher Teil des Kongresses befasst sich mit CAR-T-Zellen. In diesem hochdynamischen Feld sind nach den ersten Zulassungen vermehrt auch Real-World-Daten verfügbar, die zeigen, dass die Therapie außerhalb klinischer Studien halten kann, was sie in den Studien verspricht. Die Gesamtansprechraten bei mehrfach rezidivierten und refraktären B-Zell-Lymphomen sind im Bereich von 60%. Amerikanische Daten zeigen, dass unterschiedliche Konstrukte mit einer unterschiedlichen Rate an Neurotoxizität und Zytokin-Freisetzungssyndrom assoziiert sind. Von den zugelassenen Substanzen dürfte Tisagenlecleucel in dieser Hinsicht Vorteile bieten. In naher Zukunft ist mit einer weiteren CD19-spezifischen Substanz zu rechnen, die ähnliche Ergebnisse erzielt wie die bisher zugelassenen Präparate. Berichtenswert ist, dass eine akademische Gruppe in Heidelberg eine CAR-T-Zell-Therapie entwickelt hat, ein CD19-Konstrukt der 3. Generation. Erwähnenswert ist diese Initiative deswegen, weil der bürokratische Überbau für die Herstellung eigener CAR-T-Zell-Produkte an einem akademischen Zentrum in Europa sehr groß ist. Vor dem Hintergrund ökonomischer Aspekte sind solche Initiativen durchaus wertvoll. Die Kosten des Präparats wurden mit 150.000 € beziffert. Präparate in den USA belaufen sich auf unter Einberechnung des Nebenwirkungsmanagements auf mehrere 100.000 Dollar. Abseits davon gibt es natürlich zahlreiche Bemühungen, die CAR-T-Zell-Therapie besser zu verstehen, etwa in Hinsicht auf die Persistenz der Zellen, und weiter zu optimieren, u.a. durch duale Angriffspunkte, Kombinationen mit Checkpoint-Inhibitoren oder durch Modifikation mit CRISPR.