Luspatercept in der Erstlinie bei transfusionsbedürftigen MDS-Niedrigrisikopatient:innen

Für die bereits am EHA 2023 in der Plenary Session mit präliminären Daten diskutierte COMMANDS-Studie wurde ein Update im Sinne einer Vollanalyse präsentiert. Effizienz und Sicherheit von Luspatercept wurde in der ersten Therapielinie randomisiert versus Epoetin Alfa bei 363 ESA-Naiven Patient:innen mit transfusionsbedürftiger Anämie und Niedrigrisiko MDS untersucht. Das mediane Follow-Up beträgt nun 17,2 bzw 16 Monate (Lusp/Epo), die mediane Therapiedauer 51,3 bzw. 37,0 Wochen (Lusp/Epo).

Der Vorteil in der Effizienz wurde eindrucksvoll bestätigt. Der primäre Endpunkt (Transfusionsunabhängigkeit ≥ 12 Wochen bei gleichzeitigem Hämoglobinanstieg ≥ 1,5 g/dl in den Wochen 1–24) wurde mit Luspatercept bei 110 (60,4 %) Patient:innen gegenüber 63 (34,8 %) mit Epo erreicht (p < 0,0001). Wenn auch generell mehr Response bei SF3B1 mutierten Patient:innen gesehen wurde, zeigte der Vergleich der Substanzen einen Vorteil für Luspatercept unabhängig vom SF3B1 Mutationsstatus und Baseline Epospiegel. Auch die längere Stabilität der Transfusionsunabhängigkeit wurde bestätigt: Luspatercept 126,6 Wochen versus Epoetin alfa 89,7 Wochen. In dieser Analyse wurden keine neuen Safetysignale beobachtet. Luspatercept wurde daher als neuer Standard für transfusionsabhängige Niedrigrisiko MDS in der Erstlinie diskutiert.

Klinische Relevanz:

Diese Daten bestätigen eindrucksvoll die Überlegenheit von Luspatercept gegenüber Epo in der Erstlinie – ob für alle Patienten oder Subgruppen bleibt zu diskutieren. Eine FDA-Zulassung in der Erstlinie für alle Niedrigrisiko-MDS-Patient:innen ist bereits erfolgt, eine EMA Entscheidung ist frühestens Anfang Februar 2024 zu erwarten.