Neues bei Leukämien

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Bei akuter lymphatischer Leukämie war eine Studie mit Ponatinib und Hyper-CVAD interessant, zu der Langzeitdaten über 5 Jahre berichtet wurden. Bisher war in der Indikation Ph+ ALL mit Erst- und Zweitgenerations-TKI plus Chemotherapie eine Gesamtüberlebensrate von 30-50% möglich. Ponatinib ist ein Drittgenerations-TKI, der in der aktuellen Analyse in Kombination mit 8 Zyklen Hyper-CVAD bei allen Patienten eine komplette zytogenetische Remission erreichen konnte. Molekulare Remissionen (CMR, MMR) hatten 80-94% der Patienten. Es gab keine Frühmortalität. Die Studie zeigt, dass die Therapie mit Ponatinib und Hyper-CVAD effektiv ist, insbesondere auch, weil Ponatinib viele Mutationen inhibiert, insbesondere T315I als eine häufige Resistenzmutation.

In einer Phase-I-Studie bei schwer vorbehandelten Patienten wurde Inotuzumab plus Chemotherapie nach dem CVP-Schema untersucht. Es handelt sich um eine Dosisfindungsstudie, in der hohe Ansprechrate (CRi 61%) erreicht wurden. Neben der erwarteten Hämatotoxizität (Zytopenien) wurden auch venookklusive Erkrankungen (VOD) beobachtet, allerdings erst im Follow up und vor allen erst nach der zweiten Transplantation. Das mediane Überleben betrug 7,7 Monate, sodass man als Fazit festhalten kann, dass die Kombinationstherapie mit dem Antikörper Inotuzumab eine vielversprechende neue Option darstellt.

Berichtenswert ist die Neuf-Studie, in der Real-World-Daten mit Blinatumumab bei Ph-negativer rezidiverter/refraktärer, z.T. mit allogener Transplantation vorbehandelter ALL gesammelt werden. 106 Patienten wurden mit Blinatumumab behandelt. 50% der Patienten erreichten eine komplette Remission, und bei diesen wiederum erreichten 85% eine MRD-Negativität. Knapp 40% der Patienten konnten transplantiert werden. Das mediane event free survival betrug 11 Monate. Diese Daten bestätigen die Studiendaten mit Blinatumumab bzw. sind zum Teil sogar besser als im Studiensetting.

Bei CML ist das 10-Jahres-Update der ENESTnd-Studie interessant. Die therapeutischen Meilensteine konnten mit Nilotinib besser erreicht werden, so waren etwa tiefe Remissionen mit Nilotinib häufiger. Was Nebenwirkungen betrifft, so waren kardiovaskuläre Nebenwirkungen in den Nilotinib-Armen häufiger, dafür aber war die Progressionsrate in die akzelerierte Phase oder Blastenkrise deutlich geringer. Bei nicht unterschiedlichem Gesamtüberleben war auch nach 10 Jahren Nachbeobachtung der ENESTnd-Studie die Ansprechrate auf Nilotinib mit tiefen molekularen Remissionen deutlich besser.