Rezidivierte/Refraktäre B-ALL: Wegweisende Daten zur allo-HSCT-Konsolidierung

Diese Analyse vom MD Anderson Cancer Center untersuchte den Nutzen einer konsolidierenden allogenen Stammzelltransplantation (allo-HSCT) bei erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertes/refraktärer B-ALL, die mit einem Blinatumomab (Blina)- und/oder Inotuzumab Ozogamicin (InO)-basierten Regime als erster Salvage-Therapie eine CR erreichten. Von 163 getesteten Patient:innen erreichten 104 (64 %) nach einem Zyklus der Salvage-Therapie eine MRD-Negativität mittels Durchflusszytometrie, 80 Patient:innen (47 %) unterzogen sich einer allo-HSCT. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 56 Monaten betrugen das 4-Jahres-RFS (Rezidivfreies Überleben) und das OS für die gesamte Kohorte 38 % bzw. 46 %.

In einer wegweisenden Analyse, die auf Patient:innen im Alter von ≤ 70 Jahren (n = 133) beschränkt war, zeigte sich ein Trend zu besseren Ergebnissen bei Patient:innen, die eine allo-HSCT erhielten. Transplantierte Patient:innen wiesen ein 4-Jahres-RFS von 50 % und ein OS von 58 % auf, verglichen mit 37 % bzw. 43 % bei nicht-transplantierten Patient:innen. Um zu beurteilen, welche Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer B-ALL nach der ersten Salvage-Therapie von einer allo-HSCT profitieren könnten, wurden die Patient:innen anhand des Rezidivzeitpunkts und des MRD-Status nach dem ersten Zyklus stratifiziert.

Bei Patient:innen mit frühem Rezidiv und/oder MRD-Positivität war die allo-HSCT mit verbesserten Ergebnissen assoziiert (4-Jahres-RFS von 43 % vs. 6 % bei Patient:innen, die keine allo-HSCT erhielten).  Patient:innen mit spätem Rezidiv oder refraktärer Erkrankung, die eine frühe MRD-Negativität erreichen (ca. 50 % dieser Kohorte), hatten eine 4-Jahres-Überlebensrate von 67 % ohne allo-HSCT, profitieren davon also offensichtlich nicht.

ASH 2025; Oral Abstract #549