Neue Tools zur kardiovaskulären Risiko­stratifizierung

In dieser Oral-Session ging es vorrangig um Modelle, um das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Diabetes besser stratifizieren zu können. Vor allem bei Scores/Modellen soll auf diabetesspezifische Modelle und nicht die für die Allgemeinbevölkerung gesetzt werden.  

Sehr spannend waren die Daten von Rafael Simo aus Barcelona, der eine Typ-2-Diabetes-Studienkohorte mittels PET- und Clampstudien untersuchte.  

Die Untersuchung konnte zeigen, dass 60 % der Patienten der Kohorte eine kardiale Insulinresistenz aufweisen, die einerseits mit der peripheren Insulinresistenz und andererseits mit einem hohen Agatston-Score assoziiert ist. 

Ebenfalls erwähnenswert sind die Untersuchungen von Fauchier et al., die das kardiovaskuläre Risiko von Metabolically Healthy Obese (MHO) Personen über einen Zeitraum von knapp 5 Jahren beobachteten. Während das Risiko für Myokardinfarkt, Stroke und kardiovaskulären Tod, also den klassischen 3-Punkt-MACE, nicht erhöht war, wiesen MHO ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern und die Entwicklung einer Herzinsuffizienz auf.  

Relevanz für die Klinik/Praxis: Verschiedenste Modelle zur kardiovaskulären Risikostratifizierung (Scores, Non-invasive Untersuchungen etc.) stehen zur Verfügung und sollen vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn eine Evaluierung bei Patienten mit Diabetes stattgefunden hat.  

 

Session: OP11: Cardiac complications: mechanisms and possible treatments
Chair: M. Haluzik, Tschechische Republik
Vorträge: R. Simo, Abstract Nr. #61; G. Fauchier, Abstract Nr. 64