Intrarenaler Druck: wie sicher ist die manuelle Spülung bei der flexiblen Ureteroskopie?

Ein hoher intrarenaler Druck während ureteroskopischen Eingriffen ist nachgewiesener Weise assoziiert mit einer erhöhten Komplikationsrate. Neben Schmerzen, Blutung und Parenchymschäden ist vor allem das Sepsisrisiko eine gefürchtete Folge von anhaltend hohem intrarenalen Druck oder pathologischen Druckspitzen. Verschiedene Systeme zur intraoperativen Spülung sind verfügbar, welchen Einfluss diese auf die realen Druckverhältnisse im Nierenhohlraumsystem haben wurde in folgender Vergleichsstudie beleuchtet.

Ergebnis: 30 Patient:innen mit geplanter URS zur Steinsanierung wurden in dieser prospektiv, randomisierten, multizentrischen Studie entweder durch eine manuelle Handpumpe oder mittels Druckbeutel (100 mmHg) gespült. Bei gleichen intraoperativen Bedingungen zeigen sich durchschnittlich signifikant höhere intrarenale Druckwerte in der Gruppe der Handpumpe (60,6 mmHg) vs. Druckbeutel (42,5 mmHg). Auch die Varianz der Druckwerte war mittels Handpumpe signifikant erhöht, indirekt hinweisend auf höhere Druckspitzen während dem Eingriff. Zu erwähnen ist auch, dass die Operateur:Innen die Druckspitzen in einer Selbstevaluation nicht selbst wahrgenommen hätten.

Fazit: Die Nutzung von Handpumpen erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin der Operateur:innen, keine pathologisch hohen intrarenale Drücke auch bei erschwerten OP-Bedingungen zu bewirken. Bei der schwierigen Selbstreflektion wird durch diese Studie die Relevanz von intraoperativer Druckmessung oder einer Vermeidung von Druckspitzen durch Vakuum-assistierte URS verdeutlicht.