Intravesikales Gentamicin bei therapierefraktärem, rezidivierendem Harnwegsinfekt

Multiresistente Keime stellen eine zunehmende Herausforderung in der Medizin dar. Symptome eines Harnwegsinfektes sind ein häufiger Grund für die Verordnung von Antibiotika und Resistenzentwicklungen von Bakterien im Urogenitaltrakt steigen. Patient:innen mit therapierefraktären, rezidivierenden Harnwegsinfekten wurden in einer britischen Klinik mit Gentamicin intravesikal therapiert. Die Daten der prospektiven Studie wurden am EAU 2024 präsentiert.

Ergebnis: 37 Patient:innen mit komplexen, rezidivierenden Harnwegsinfekten wurden zwischen 2021 und 2023 mit 80mg Gentamicin intravesikal therapiert, beginnend mit einer Induktionstherapie und folgend mit einer Erhaltungstherapie monatlich für drei Monate. E.coli war der häufigste nachgewiesen Keim im Urin dieser Kohorte. 76% der Patient:innen zeigten ein gutes Ansprechen auf die Therapie mit einer Reduktion der Frequenz von Harnwegsinfekten. Bei allen Patient:innen betrug der Gentamicin-Serumspiegel <0,2mg/L und es wurden keine therapieassoziierten Nebenwirkungen festgestellt.

Fazit: Gentamicin könnte sich in der Zukunft als Therapieoption für Patient:innen mit komplexen, rezidivierenden Harnwegsinfekten etablieren. Die Daten zeigten eine gute Tolerabilität der intravesikalen Verabreichung.