TOMAHAWK: Angiografie nach außerklinischem Herzstillstand ohne ST-Hebung

Desch S, Leipzig, DE; Hot Line

Die multizentrische TOMAHAWK-Studie randomisierte 554 außerklinisch reanimierte, hämodynamisch stabile Patienten ohne ST-Strecken-Hebung, entweder zu einer unmittelbaren Koronarangiografie oder einer verzögerten/selektiven Koronarangiografie.

Die Strategie einer unmittelbaren Koronarangiografie zeigte keinen Mortalitätsvorteil (primärer Endpunkt) gegenüber jener einer verzögerten/selektiven Angiografie (54 % vs. 46 %; HR 1,28, 95% CI 1,00-1,63; p = 0,058). Der sekundäre Endpunkt, eine Kombination aus Gesamtmortalität oder schweren neurologischen Einschränkungen, trat häufiger bei zur unmittelbaren Koronarangiografie randomisierten Patienten auf (64 % vs. 56 %; Relatives Risiko 1,16; 95% CI 1,002–1,34). Es fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Länge des Intensivaufenthaltes oder in den Troponin T- oder CK Peak-Konzentrationen zwischen den beiden Gruppen.

Bedeutung für die Praxis: Die Ergebnisse der TOMAHAWK-Studie, die sowohl Patienten mit als auch ohne schockbaren Initialrhythmus eingeschlossen hatte, erweitern die Ergebnisse der vor 2 Jahren präsentierten COACT-Studie. Eine unmittelbare Koronarangiografie ist für reanimierte, hämodynamisch stabile Patienten ohne ST-Strecken-Hebung nicht indiziert bzw. möglicherweise sogar mit einem ungünstigen Outcome assoziiert.