CheckMate 9er: Nivolumab + Cabozantinib vs. Sunitinib als Erstlinientherapie

Diese Phase-III-Studie untersuchte die Wirkung der Kombination von Nivolumab + Cabozantinib (N+C) gegen Sunitinib (S) in therapienaiven Patienten mit fortgeschrittenem klarzelligem Nierenzellkarzinom. Es zeigte sich, dass die Kombinationstherapie der Mono-TKI-Therapie in den Endpunkten progressionfreies Überleben (PFS), Gesamtüberleben (OS) und objektive Ansprechrate (OR) überlegen war.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 651 therapienaive Patienten in die Studie eingeschlossen und gleichmäßig auf beide Gruppen unabhängig ihres Risikoprofils (IMDC-Risikoscore, PD-L1-Expression) verteilt werden (N+C: n=323, S: n= 328). Der mediane Beobachtungszeitraum betrug 18,1 Monate in der gesamten Kohorte. Patienten wurden entweder mit 240mg Nivolumab (alle 2 Wochen) + 40mg Cabozantinib oder mit 50mg Sunitinib (4 Wochen Therapie/ 2 Wochen Pause) behandelt. Primärer Endpunkt war das PFS, OS und OR wurden als sekundäre Endpunkte definier. Toxizität und Lebensqualität wurden explorativ bewertet.

Ergebnisse: Die Kombination aus N+C war der S-Monotherapie im Sinne des PFS signifikant überlegen (16,6 vs. 8,3 Monate; HR: 0,51 (95% Cl: 0,41-0,64) p<0,0001). Obwohl in beiden Gruppen aufgrund der kurzen Follow-up-Zeit noch kein medianes Gesamtüberleben erreicht wurde, zeigten die Daten eine Überlegenheit der Kombinationstherapie über der S-Monotherapie mit einer Mortalitätsreduktion von 40% (p=0,001). Zusätzlich erreichte N+C eine OR von 55,7% mit 8% gesamt Remissionen (CR), entgegen der S Arm ein OR von 27,1% mit 4,6% CR erzielte. Dies entspricht einen Zuwachs von 28,6% ein objektives Ansprechen zu erreichen.
Das Toxizitätsprofil war in beiden Gruppen ähnlich, es gab keine signifikanten Unterschiede in Häufigkeit oder Schweregrad der Nebenwirkungen. In detaillierter Betrachtung zeigte sich, das N+C mehr Lebertoxizität aufwies als die S-Monotherapie. 19% der Patienten in der N+C-Kohorte erhielten Kortikosteroide aufgrund von Nebenwirkungen, wobei nur 4% diese länger als 30 Tage einnehmen mussten. Lebensqualität Analysen zeigten, dass N+C initial besser vertragen wurde und dass es auch während der Therapie zu keiner Verschlechterung kam verglichen zu S Monotherapie. 

Fazit: N+C ist der S-Monotherapie in allen Endpunkten überlegen. Die Kombination verringerte das Progressionsrisiko um 49%, die Mortalität um 40% und hatte ein verbessertes objektives Ansprechen um 28,6% verglichen zur TKI-Monotherapie. Dieser Vorteil zeigte sich unabhängig des IMDC-Risikoprofils, der PD-L1-Expression oder Metastasen-Lokalisation. Es wird sich nun zeigen, welchen Rang N+C im Therapiealgorithmus einnehmen wird.

Choueiri T et al, Boston, USA Presentation #696O_PR

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★★   Praxisrelevanz: ★★★