EV-302/KEYNOTE-A39: Neuer Erstlinien-Standard beim metastasierten Blasenkarzinom

Eine platin-basierte Chemotherapie war über Jahre die Erstlinientherapie beim metastasierten / fortgeschrittenen Blasenkarzinom. In dieser globalen randomisierten Phase-III-Studie erhielten therapienaive Patient:innen nach einer 1:1 Randomisierung  das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Enfortumab Vedotin (EV) + Pembrolizumab (P) oder platin-basierte Chemotherapie (Standard-of-care; SOC).

Resultate: Es zeigt sich eine deutliche Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) mit EV+P (medianes PFS 12,5 Monate vs. 6,3 Monate, HR 0,45, 95%-KI: 0,38-0,54, p<0,00001), damit reduziert sich das Risiko für Progression oder Tod um 55%. Das Gesamtüberleben (OS) wurde signifikant verlängert, das mOS mit EV+P bei 31,5 Monate vs. 16,1 Monate mit SOC (HR 0,47, 95%-KI: 0,38-0,58, p<0.00001), das Risiko zu versterben wurde um 53% reduziert. Die Gesamtansprechrate lag mit EV+P bei 67,7% vs. 44,4% mit SOC, bei einem guten Nebenwirkungsprofil (≥3 gradige Nebenwirkungen bei 55,9% mit EV+P vs. 69,5% mit SOC).

Fazit: EV+P verbesserte das mediane progressionsfreie und Gesamt-Überleben bei Patient:innen mit mUC ohne vorangegangene Therapie deutlich, mit einem nahezu verdoppelten mOS und mPFS vs. SOC. Das Nebenwirkungsprofil ist tolerabel. Die Ergebnisse untermauern EV+P als neuen Standard bei Patienten mit therapie-naivem mUC.