Selpercatinib überzeugt beim medullären Schilddrüsenkarzinom mit RET-Mutation

In der Phase-III-Studie LIBRETTO-531 wurden 291 Patient:innen mit fortgeschrittenem RET-positivem medullärem Schilddrüsenkarzinom 2:1 zu Selpercatinib versus einem zugelassenem Multi-Tyrosinkinaseinhibitor (Vandetanib oder Cabozantinib) randomisiert. Einschlusskriterium war unter anderem eine Progression nach RECIST 1.1 innerhalb der letzten 14 Monate; stratifiziert wurde nach Therapie im Kontrollarm und RET-Mutationsstatus (M918T versus andere). Der primäre Endpunkt dieser Studie, das progressionsfreie Überleben (PFS), konnte mit einer Risikoreduktion von 72 % für ein PFS-Event mit Selpercatinib klar erreicht werden (HR = 0,28, 95 %KI: 0,165-0,475; medianes PFS 16,8 Monate für Multi-TKI vs. nicht erreicht für Selpercatinib). Ebenso zeigte sich mit Selpercatinib  eine Erhöhung der objektiven Ansprechrate von 38,8 % auf 69,4 % bei gleichzeitiger Reduktion der Rate an höhergradigen Nebenwirkungen. Die Daten wurden simultan im New England Journal of Medicine publiziert.

Fazit: Die LIBRETTO-531-Studie bestätigt Selpercatinib als bevorzugte Erstlinientherapie beim RET-mutierten medullären Schilddrüsenkarzinom.

LBA3 – Randomized phase III study of selpercatinib versus cabozantinib or vandetanib in advanced, kinase inhibitor-naïve, RET-mutant medullary thyroid cancer