Lupusnephritis: Tacrolimus vs. Mycophenolat-Mofetil in der Induktionstherapie

Mok CC et al., OP0165

Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie wurden zwischen 2005 und 2012 150 SLE-Patienten mit histologisch gesicherter aktiver Lupusnephritis (LN) mit Mycophenolat-Mofetil (MMF; 2-3 g/Tag, n = 76) oder Tacrolimus (TAC; 0,1-0,06 mg/kg/Tag; n = 74) in Kombination mit hochdosiertem Prednisolon behandelt. Nach der Induktionsphase wurden die Patienten mit renalem Ansprechen auf eine remissionserhaltende Therapie mit Azathioprin umgestellt. Nun wurden die 10-Jahresdaten dieser Therapiestudie präsentiert. Proteinurische und nephritische Rezidive traten bei 34 % bzw. 37 % der MMF- sowie bei 53 % und 30 % der TAC-Patientengruppe im Verlauf auf (p = 0,49). Das kumulative Risiko für ein schlechtes renales Outcome – definiert als Abnahme der Nierenfunktion (eGFR um ≥ 30 %), Progression der Niereninsuffizienz (zu Stadium 4/5) und Tod nach 10 Jahren – war in beiden Behandlungsgruppen gleich.

Fazit: Im Hinblick auf die Langzeitdaten erweist sich TAC zur Indiktionstherapie bei Lupusnephritis gegenüber MMF in puncto Rezidivrate, Nierenfunktionsabfall und Mortalität als nicht unterlegen. Tacrolimus könnte somit eine weitere therapeutische Alternative für die Behandlung der LN darstellen.

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