Neue Kombinationstherapien bei CED – Wo stehen wir?

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Die hohen Ziele bei CED, nämlich sowohl die mukosale Heilung als auch komplette Remission der biochemischen Marker wie z.B. des fäkalen Calprotectins, werden in manchen Fällen schwer durch eine Monotherapie mit einer Substanz zu erzielen sein. Der Grund ist, dass die Entzündungs-Pathways in der Zelle sehr komplex sind und es deshalb nicht immer durch einen einzigen Angriffspunkt gewährleistet werden kann, die Entzündung komplett zur Abheilung zu bringen. Trotz relativ schlechter Datenlage in Österreich, zeigte eine interaktive Abstimmung im Auditorium, dass einige Kollegen die Kombinationstherapien bereits einsetzen.

Datenlage: Die Kombinationsidee stammt aus älteren Studien, in denen ein Anti-Metabolit mit einem Biologikum kombiniert wurde. Mit dieser Kombination konnte ein gutes Ansprechen erzielt werden. In einer frühen Studie konnte gezeigt werden, dass durch die Kombination von Infliximab plus Natalizumab* bei Patienten, die auf die erste Substanz nicht angesprochen haben, noch einmal ein 30%iges Ansprechen durch die Zugabe der zweiten Substanz erreicht werden konnte. Die Kombination wird allerdings heute nicht in der Behandlung der CED eingesetzt. Bei den aktuell eingesetzten Substanzen ist die Datenlage sehr spärlich. Vom pathophysiologischen Gesichtspunkt würde man gerne Substanzen kombinieren, die unterschiedliche Angriffspunkte haben, beispielsweise einen TNF-Blocker in Kombination mit einem Anti-Integrin oder einen TNF-Blocker mit einem Anti-IL12/23-Antagonisten. Diesbezüglich ist in Kürze mit ersten Daten zu rechnen. Mit Stand September 2018 stellt sich die Evidenz als unzureichend dar.

Derzeit ist für den klinischen Alltag einzig das Wissen aus Case Reports relevant, als dass man in Einzelfällen bei quasi nicht behandelbaren Patienten mit Kombinationen grundsätzlich eine denkbare Therapievariante hätte. Eine weitere praktische Relevanz kommt möglicherweise daher, dass von einigen älteren Substanzen Biosimilars auf den Markt kommen. Bislang war die Kombination zweier kostenintensiver Substanzen exorbitant teuer. Durch Biosimilars ergibt sich eine kostengünstigere Variante in der Kombination.

An unserer Abteilung am Klinikum Klagenfurt haben wir bislang zwar keine zwei Biologika kombiniert, aber Anti-Metabolite mit Biologika – dies funktioniert gut.

* Disclaimer: Natalizumab ist in Österreich nicht zur Behandlung von CED zugelassen.