Innovationsvorsprung nicht verlieren

Weitreichenden Einfluss auf die Branche wird die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung haben. Diese wird in Brüssel seit mehreren Jahren diskutiert und soll im Herbst 2014 endgültig ­verabschiedet werden. Über den aktuellen Stand des EU-Rechtsetzungsverfahrens, die Positionen der unterschiedlichen Akteure und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Branche informierte Keynote Speaker Beat Egli, EUCOMED-Vertreter der Branche bei den Verhandlungen zur neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung, im Rahmen der AUSTROMED-Hauptversammlung. Egli ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Public Affairs Network“ der EUCOMED und setzt sich als Vertreter der Branche in den Gesprächen zur EU-Medizinprodukte-Verordnung mit den EU-Institutionen für die Interessen der Medizinprodukte-Unternehmen ein. „Unser primäres Verhandlungsziel war es, die Verantwortlichen der europäischen Politik für die Folgen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung für die Unternehmen, aber auch die Patienten zu sensibilisieren. Bis zum Schluss werden wir uns in hoffentlich konstruktiven Diskussionen für die Anliegen der Branche einsetzen“, erläuterte Egli in seiner Keynote.

 

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„Wir begrüßen die intensivierte Überwachung der benannten Stellen (Notified Bodies) und die damit verbundene Schaffung eines einheitlichen Qualitätsstandards sowie die nachvollziehbare ­Qualitätssicherung bei Medizinprodukten“, erklärte AUSTROMED-Präsident Mag. Friedrich Thomasberger in Hinblick auf die EU-Medizinprodukte-Verordnung. Kritisch sieht die Interessenvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen allerdings die dadurch bedingte Gefahr einer „Überbürokratisierung“ sowie eines Verlusts des Innovationsvorsprungs Europas gegenüber beispielsweise den Vereinigten Staaten. Ebenso könne man mit einem nachhaltigen Schaden für den Forschungsstandort Europa und in weiterer Folge mit einer Verteuerung des Gesundheitssystems rechnen.

 

Kooptierung neuer ­Vorstandsmitglieder

 

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Gerald Gschlössl, Vertriebsleiter bei Lohmann & Rauscher, wird innerhalb des Vorstandes zentrale Ansprechperson für Themen rund um den Hauptverband der Sozialversicherungsträger sein. Außerdem ist er als Sprecher der AUSTROMED-Branchengruppe Verbandstoffe und der Arbeitsgruppe Vergabewesen aktiv.
Holger Tim Ried, Director Public Policy von Becton Dickinson, wird seinen Arbeitsschwerpunkt innerhalb des Vorstandes auf den Themenbereich Gesundheitsökonomie und HTA (Health Technology Assessment) legen und ist auch in der Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik aktiv.

 

 

AUSTROMED und ÖDGH ­kooperieren

Die ÖDGH ist der österreichische Interessenverband für In-vitro-Diagnostik-Unternehmen. Die beiden Interessenvertretungen haben beschlossen, in Zukunft ihre bestehende gute Zusammenarbeit durch eine engere Partnerschaft zu intensivieren. Der Anstoß dazu wurde auf europäischer Ebene gegeben, als 2012 die europäischen Dachverbände der beiden Interessenvertretungen – EDMA (European Diagnostic Manufacturers Association) und EUCOMED (European Medical Technology Industry Association) – eine vertiefende Allianz namens „MedTech Europe“ eingegangen sind. Ziel ist es, ihre gemeinsamen Interessen effektiver und effizienter nach außen vertreten zu können. Dies hat nicht nur Vorteile für die Mitgliedsunternehmen, sondern auch für das Gesundheitswesen durch einen vereinten Ansprechpartner für die gesamte Branche.