Strategien aus der Praxis für die Praxis

Das Wort „Praxis“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Handlung, Verrichtung“. Beim 56. Österreichischen Kongress für Krankenhausmanagement, der von 6. bis 8. Mai insgesamt rund 380 Besucher, Aussteller und Vortragende nach Feldkirch lockte, zeigte sich, dass Krankenhausmanager vor allem darin Experten sein müssen, der Theorie konkrete Taten folgen zu lassen. Unter dem Motto „Aus der Praxis – Für die Praxis“ konnten sich Krankenhausdirektoren sowie Führungskräfte und Mitarbeiter aus dem Krankenhaus-Verwaltungsbereich untereinander sowie mit den Vortragenden und Ausstellern austauschen.

 

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Beziehungsgestaltung

Insbesondere aus wirtschaftlicher und strategischer Sicht sind Krankenhausmanager für das Krankenhaus verantwortlich und zuständig. Dir. Nikolaus Koller, Präsident der Bundeskonferenz der Krankenhaus-Manager Österreichs, sieht in ihnen das Pendant zum medizinischen und pflegerischen Bereich des Krankenhauses mit großer Verantwortung hinsichtlich kollegialer Führung: „Führung bedeutet für Krankenhausmanager unter anderem Beziehungsgestaltung zwischen den eigenen wirtschaftlichen Anliegen und den übergeordneten Belangen sowie der Vereinfachung der teils unvollständigen und doch komplizierten professionellen Strukturen des Gesundheitssystems.“ Es gehe ihnen daher nicht ausschließlich darum, durch verbindliches Handeln Vertrauen und Respekt der Mitarbeiter zu gewinnen, „sondern auch durch praxisbezogene Aktionen die Mitarbeiter in Führungsprozesse aktiv zu integrieren“. „Durch partizipative und konsultative, engagierte Prozesse wird die Ausrichtung einer Organisation leichter zu bewerkstelligen und Entscheidungen werden überzeugender durchzusetzen sein“, betont Koller. Neben dem schwierigen politischen Umfeld haben es Krankenhausmanager zudem mit dem Spannungsfeld „Gestaltung von Entwicklungsprozessen und Durchsetzung von notwendigen raschen Veränderungen“ zu tun – hier gelte es abzuwägen, und zwar mithilfe von aus der Praxis erlernten Strategien.

Umfangreiches Programm

Neben den abwechslungsreichen Vorträgen, zum Beispiel über Drittmittelfinanzierung, die Verlagerung der Leistungserbringung oder das große Thema „Mitarbeiter und Personal“, war die Ausstellung ein wesentlicher Faktor des Kongresses: „35 Aussteller – allesamt wichtige Partner der Krankenhäuser und Experten im Gesundheitswesen, von Serviceleistern, Technologiefirmen und Medizinproduktefirmen über IT-Firmen bis zu Consulting- und Pharmafirmen – präsentierten Teilnehmern aus ganz Österreich, aber auch aus der Schweiz, aus Deutschland, Liechtenstein und Italien das ganze Spektrum des Gesundheitswesens“, so Dir. Dipl. KHBW Harald Maikisch, Verwaltungsdirektor am LKH Feldkirch und Präsident der ARGE Verwaltungsdirektoren Vorarlberger Krankenhäuser.
Der Geschäftsführer der ältesten Spitalsholding Österreichs, der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H., Dir. Dr. Gerald Fleisch ist davon überzeugt, dass der Kongress einen wesentlichen Impuls für das Gesundheitswesen gesetzt hat: „Die besonders bewegten Zeiten in der Gesundheitsbranche brauchen die ruhige, erfahrene und bewährte Hand der Verwaltungsdirektoren. Ich möchte mich bei der ARGE der Verwaltungsdirektoren der Vorarlberger Krankenhäuser für die professionelle Organisation und die damit verbundene Visitenkarte unseres Unternehmens und unseres Bundeslandes bedanken.“