Österreich holt bei Impfquote auf, liegt aber weit hinter den USA

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11,3 % der EU-Bevölkerung haben bisher zumindest eine Corona-Impfung erhalten. In Österreich sind es 13,5 %. Die EU liegt damit weit hinter den USA, die massiv aufgeholt hat und bis Ende Mai alle erwachsenen Amerikaner geimpft haben will.

US-Präsident Joe Biden hat bekräftigt, dass die USA schon in wenigen Monaten genügend Corona-Impfstoff für alle Amerikaner haben werden. Es sei dem Land gelungen, die Zahl der verfügbaren Impfdosen zu organisieren und zu erhöhen, sodass bis Ende Mai insgesamt etwa 600 Millionen verfügbar seien, sagte Biden. Mehr als 45,5 Millionen der 260 Millionen erwachsenen Amerikaner sind nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bereits vollständig geimpft. Täglich werden zwei Millionen Menschen geimpft – in Spitälern, Ambulatorien, Ärzten, Impfzentren aber auch in Stadien, Supermärkten, bei Tierärzten oder im Drive-thru. Die US-Regierung hat sich bis Ende Juli die Lieferung von je 300 Millionen Dosen der Corona-Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer gesichert. Zudem hat sich die US-Regierung noch 200 Millionen Dosen von Johnson & Johnson gesichert, dessen Impfstoff seine volle Wirkung schon nach einer Dosis entfaltet.

Zum Vergleich: Österreichs Impfquote liegt derzeit bei 13,5 % – am Mittwoch wurden knapp 32.000 Personen geimpft. Damit liegt Österreich sogar noch über dem EU-Schnitt von 11,3 % und rangiert hinter Ungarn (19,7 %), Malta (18,3 %), Finnland (16,6 %), Estland (15,6 %) und Dänemark (13,6 %) auf Rang sechs. Ganz unten auf der Liste stehen Bulgarien (5,5 %) und Lettland (5,4 %). Bei den Vollimmunisierten liegt Österreich mit 4,4 Prozent jedoch knapp unter dem Schnitt, der 4,9 Prozent beträgt. Im Streit um die Impfstoffverteilung konnte vor dem EU-Gipfel am Donnerstag offenbar keine Einigung erzielt werden. Die EU-Staaten konnte sich im sogenannten Steering Board für Impfstoffe bis Mittwochabend nicht auf einen neuen Verteilungsmechanismus für die 10 Millionen zusätzlichen Dosen aus einem vorgezogenen Kontingent von Biontech/Pfizer einigen. Laut EU-Diplomaten lag das unter anderem am Beharren Österreichs, berichtete das Internetportal Politico am Donnerstag. EU-Ratspräsident Charles Michel will einen Streit über die von Österreich und anderen Ländern geforderte Neuverteilung von Corona-Impfstoffen in der Europäischen Union beim virtuellen EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag vermeiden. Das Treffen der 27-Staats- und Regierungschefs sei „nicht der richtige Ort“ um dies zu debattieren, hieß es aus Ratskreisen. (rüm/APA)