Das interdisziplinäre Fachgebiet der Neurogastroenterologie befasst sich mit gastrointestinalen Erkrankungen als Folge einer neuronalen Fehlsteuerung und sieht eine gestörte Kommunikation zwischen Darm und Gehirn als wichtigen pathogenetischen Faktor bei funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen.
Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn erfolgt über multiple Informationsträger, zu denen sensible Neurone, Darmhormone, Zytokine und mikrobielle Metaboliten zählen.
Diese Darm-Gehirn-Achse ist nicht nur für Appetit, Stuhldrang, Übelkeit und Schmerz, sondern auch für emotionale und kognitive Prozesse relevant.
Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle gastrointestinale Erkrankung, bei dem genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und insbesondere eine Störung der bidirektionalen Kommunikation zwischen Darm und Gehirn eine wichtige Rolle spielen.