„Schmerzblock“ – Wie POCUS-Nervenblockaden länger wirken

Eine aktuelle Analyse zeigt: Die Zugabe von Dexamethason zu ultraschallgezielten Nervenblockaden (UGNBs) verbessert die Schmerzreduktion innerhalb der ersten 60 Minuten im Vergleich zu Adrenalin – ohne erhöhtes Komplikationsrisiko.

Dexamethason macht den Unterschied

In einer retrospektiven Auswertung von 1.799 in der Notaufnahme durchgeführten UGNBs aus dem NURVE-Register wurde untersucht, wie sich die Zugabe von Dexamethason oder Adrenalin zum Lokalanästhetikum im Vergleich zu Anästhetikum allein auswirkt.

Unter Anwendung eines Mixed-Effects-Modells zur Kontrolle von Behandler- und Patientenfaktoren zeigte sich:

  • Dexamethason war mit einer über 50 %igen Schmerzreduktion innerhalb von 60 Minuten assoziiert (Odds Ratio 1,99).
  • Adrenalin zeigte dagegen keinen signifikanten Effekt (OR 0,99).
  • Unerwünschte Ereignisse traten nicht häufiger auf als in den Vergleichsgruppen.

Sowohl Dexamethason als auch Adrenalin verlängern grundsätzlich die Wirkdauer peripherer Nervenblockaden. Entscheidend ist jedoch, dass diese Studie erstmals den Nutzen solcher Zusatzstoffe speziell im Umfeld der Notaufnahme untersucht.

Fazit

Die Ergebnisse sprechen für den gezielten Einsatz von Dexamethason als Zusatz bei ultraschallgestützten Nervenblockaden in der Akutmedizin. So lässt sich eine schnellere und länger anhaltende Schmerzreduktion erreichen – sicher und effektiv.