Ärztekammer-Appell: Dritte Impfung unbedingt wahrnehmen

(c) Bernhard Noll / ÖÄK

Gerade in den Alters- und Pflegeheimen sei die Rate der Covid-19-Drittimpfungen noch sehr gering, sagt ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres. Am Montag soll zudem die EMA-Entscheidung zum Moderna-Booster fallen.

Konkrete Programme der Bundesländer für eine umfassende Durchimpfung in den Alten- und Pflegeheimen fordert Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Derzeit liege die Rate der Covid-19-Drittimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen erst bei rund einem Drittel, zudem mangle es an Impulsen, die Rate zu erhöhen. „Die Erfahrungen aus Israel zeigen uns deutlich, dass der Impfschutz nach einigen Monaten nachlässt und es zu mehr Impfdurchbrüchen kommt. Daher empfiehlt das Nationale Impfgremium auch Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen, sowie Personen ab 65 Jahren eine weitere Impfung ab sechs Monate nach der Erstimmunisierung.“ Ebenso ist die dritte Impfung auch für das Personal in den Heimen sowie für das Personal im Gesundheitsbereich im Allgemeinen sechs Monate nach der Erstimmunisierung möglich.

„Es ist entscheidend, diese dritte Impfung auch wahrzunehmen“, betont Szekeres angesichts der steigenden Infektionszahlen. „Wir brauchen für die Menschen, die einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und für die Menschen, die durch die Infektion besonders gefährdet sind, den besten Schutz, den es gibt. Glücklicherweise gibt es mittlerweile ausreichend Impfstoff“, plädiert Szekeres. Einen Schub für Drittimpfungen und die Bereitschaft dafür könnte es am Montag geben. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA gibt dann voraussichtlich das Ergebnis ihrer Überprüfung der Auffrischungsimpfung von Moderna bekannt. Derzeit gibt es in der EU nur für das Biontech/Pfizer-Vakzin eine Empfehlung zur Booster-Impfung. Bereits am Wochenende hat der Beratungsausschuss der amerikanischen Behörde für Seuchenkontrolle CDC der Verwendung von Corona-Auffrischungsimpfungen mit den Vakzinen von Moderna sowie Johnson&Johnson einstimmig zugestimmt. Zuvor hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA bereits beide Vakzine sowie den Wirkstoff von Pfizer und Biontech für Auffrischungsimpfungen genehmigt. Es wird erwartet, dass die CDC in den kommenden Tagen die Empfehlungen des Gremiums absegnen wird. Unmittelbar danach sollen die Booster-Impfungen dann zur Verfügung stehen. (red)