Ärztekammer setzt Grenzen für Nutzung von Gesundheitsdaten

(c) Bernhard Noll / ÖÄK

Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres fordert in der Pandemie die Datenverknüpfung als verfügbares Werkzeug nutzbar zu machen. Er warnt aber vor „überbordenden Datensammlungen mit unklarem Ziel“.

„Angesichts der unklaren Lage bei den Mutationen des Coronavirus brauchen wir jede Unterstützung, die wir haben können“, unterstreicht Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Ein entscheidendes Werkzeug dafür hätte man bereits in Griffweite, es werde aber nicht genutzt. „Wenn wir die Impfdatenbank mit der Infektionsdatenbank verknüpfen, sind wir sofort informiert, wenn sich beispielsweise ein größerer Prozentsatz an geimpften Menschen dennoch infiziert“, sagt Szekeres. Das könne darauf hinweisen, dass sich beim Virus etwas verändert hat. Der ÖÄK-Präsident betonte aber, dass die Daten selbstverständlich anonymisiert verwendet werden müssen. „Es geht hier nicht um Einzelfälle, sondern um generelle Veränderungen beim Impfschutz“, sagt Szekeres.

Hilfreich wäre zudem eine regionale Unterscheidungsmöglichkeit, um schnell lokale Ausbrüche von etwaigen Mutationsvarianten feststellen zu können, sagt Szekeres. Weitere Daten wären dazu selbstverständlich nicht nötig, erteilte der ÖÄK-Präsident überbordenden Datensammlungen mit unklarem Ziel erneut eine Absage. „Datenschutz ist ein hehres Gut, auf das wir Ärztinnen und Ärzte hohen Wert legen – die von uns geforderte Datenverknüpfung wäre diesbezüglich aber unbedenklich und vor allem eine eminent wichtige Informationsquelle, die uns alle schützen kann“, sagt Szekeres und appellierte an die Verantwortlichen, hier rasch tätig zu werden. (red)

Kurzumfrage: Sind Sie für eine Verknüpfung von Gesundheitsdaten?