Ärztekammer und Partner starten Initiative gegen Hass und Spaltung

Um nach zwei Jahren Coronakrise tiefe Gräben in der Gesellschaft wieder zuzuschütten, haben das Rote Kreuz, die Österreichische Ärztekammer (ÖAK), die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und der ORF eine Initiative für mehr Zusammenhalt gestartet.

Ziel der Aktion „Du+Ich=Österreich“ ist, die entstandenen Gegensätze zu überbrücken. „Gegensätze haben unsere Gesellschaft immer schon begleitet, dürfen diese aber jetzt nicht zerreißen“, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung. Die Aktion will alle Menschen in Österreich sprichwörtlich an einen Tisch bringen, bekräftigten die Initiatoren. Sie wollen zeigen, dass unterschiedliche Meinungen und Standpunkte normal sind, und, dass alle Seiten und Gegensätze Platz in Österreich haben, sofern sie sich auf dem Boden der Gesetze und der Verfassung bewegen, wurde betont.

Am Donnerstag startet die bundesweite Kampagne mit Print-Inseraten, TV- und Radiospots, eigener Internetseite und Social Media Kommunikation. In TV-Spots wird etwa gezeigt, dass es die Unterschiede sind, die die Gesellschaft weiterbringen. Dabei werden bewusst nicht die Impfung, sondern der Dialog, das Gemeinsame, Offenheit, aber auch Gegensätzlichkeit, Vielfalt, Solidarität und Respekt in den Mittelpunkt gestellt. Der ORF berichtet in all seinen Programmen über die Initiative. Auf www.lasstunsreden.at finden sich Mitmachmöglichkeiten, ins Gespräch zu kommen, und alle Informationen.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass wissenschaftliche Fakten und medizinischer Konsens negiert, verzerrt und so zur Spaltung der Gesellschaft missbraucht werden“, erklärte Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Er ruft zu mehr Dialogbereitschaft, Solidarität und Respekt auf: „Neben der medizinisch-epidemiologischen Ebene fordert uns die Corona-Pandemie auch als Gesellschaft und in unserem Zusammenhalt. Wenn wir es zulassen, dass aus einer Gemeinschaft mit einem gesamtgesellschaftlichen Ziel eine Zweckgemeinschaft wird, in der jeder seine eigenen Ansichten und Absichten zur Maxime erhebt, dann hat uns das Coronavirus einen zusätzlichen Kollateralschaden beschert, der nur schwer wieder zu beheben ist.“ „Die Corona-Pandemie birgt viele Ungewissheiten. Viele Menschen fühlen sich verunsichert, verängstigt und nicht gehört. Wir wollen das Menschliche wieder in den Vordergrund rücken, aufeinander zugehen und das Gemeinsame vor das Trennende stellen“, sagte Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse. (rüm)