Mehrere Initiativen starten Kampagnen für Impfungen

Gleich mehrere Initiativen machen nun gegen spaltende Impfdebatten mobil. Oberösterreichische Unternehmen starten am Donnerstag eine Kampagne für die Corona-Impfungen.

Während radikale Impfgegner zuletzt auch gegen Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsberuf agierten, nahm die breite Mehrheit der Zivilgesellschaft öffentlich wenig Stellung – trotz Durchimpfungsraten von über 70 %. Viele Beobachter sprachen von „Spaltung“ und erweckten den Eindruck, dass die Stimmungslage 50:50 ist. Weil Regierungs- und Länderkampagnen für die Impfung bisher wenig wirkten, starten nun zunehmend private Initiativen. Unter dem Motto „Wir haben etwas gegen Corona!“ haben sich 22 namhafte oberösterreichische Unternehmen zusammengeschlossen, um – so wörtlich: „eindringlich das zu propagieren, was sich im Kampf gegen Corona als das einzig schlüssige und zielführende Mittel erwiesen hat: Die Impfung!“ Details hat man am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Mit dabei sind unter anderem BMW Steyr, Siemens, FACC, Energie AG, Lenzing, MIBA, GE Healthcare, die Voest, Greiner AG, Resch & Frisch und die Teufelberger Holding.

Um „das Verbindende wieder vor das Trennende“ zu stellen, haben zudem ORF, Ärztekammer, Rotes Kreuz und die Gesundheitskasse die Kampagne „Du+Ich=Österreich“ ins Leben gerufen. „Die Pandemie hat uns allen viel Kraft gekostet. Wir dürfen nicht zulassen, dass durch diese Pandemie wichtige Beziehungen zur Familie, zu Freunden, Kollegen und Nachbarn darunter leiden“, appellierte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes an die Bevölkerung.

Die wiederum von Wissenschaftern gestartete Initiative „Wir Alle“ ruft ebenfalls zum Impfen auf und tritt für eine „Versachlichung der Pandemie-Debatte“ ein. Ihr Aufruf: in der Corona-Debatte solle „die Mehrheit – klug, solidarisch und geimpft – nicht länger schweigen“. Daraus hat sich die „Initiative besorgter BürgerInnen – Wir Alle“ entwickelt. Mehr als 3.500 Personen haben bisher die Initiative auf dem Portal „change.org“ mit ihrer Unterschrift unterstützt.

Die Initiatoren des Corona-Lichtermeeres „YesWeCare“ haben am Montag den offiziellen Startschuss für ihre schon im Dezember online gestellte Petition gegeben. Sie wurde bisher von knapp 21.000 Menschen unterschrieben. Auch die Arbeiterkammer und die Gewerkschaft unterstützen den Wunsch nach einem respektvollen Miteinander sowie nach Verbesserungen etwa im Pflege- oder Bildungsbereich. Mit-Initiator Daniel Landau betonte das Gemeinsame: „Nein, das Land ist nicht gespalten“, sagte er. (rüm)