Ärztekammer: Virale Schnelltests sollen Kassenleistung sein

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Die Österreichische Ärztekammer setzt sich dafür ein, dass auch Schnelltests auf Influenza oder RS-Viren von der Kasse bezahlt werden.

In Österreich ist das Infektionsgeschehen diesen Winter groß. Derzeit kursieren nicht nur das Coronavirus, sondern auch Influenza und RS-Viren. Immer öfter kommt es zu teils sehr gefährlichen Mehrfachinfektionen. Damit Ärzt:innen feststellen können, welche Infektion tatsächlich vorliegt, werden spezielle Schnelltests genutzt – von der Kasse werden aber nur jene für Covid bezahlt, die anderen sind Privatleistungen. „Im Sinne der bestmöglichen Patientenbetreuung wäre es wirklich notwendig, dass die Kassen die Kosten für diese viralen Schnelltests im Allgemeinen übernehmen“, fordert deshalb Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK).

Seine Kollegin Naghme Kamaleyan-Schmied, stellvertretende Bundeskurienobfrau der niedergelassenen Ärzt:innen, unterstreicht die Wichtigkeit solcher Tests für die richtige Behandlung. Gerade bei Influenza sei das Zeitfenster zwischen Symptomen und erfolgreicher antiviraler Therapie klein, da müsse sehr rasch gehandelt werden. Das Ergebnis der Schnelltests würde nicht nur die antivirale Behandlung zielgerichteter machen, sondern auch die ärztliche Betreuung beeinflussen, engmaschigeren Nachkontrollen wären besonders bei möglichen Long Flu Symptomen ausschlaggebend: „Das virale Screening mag für die Gesundheitskasse keine ‚Krankenbehandlung‘ sein, aber für uns ist das ein wesentliches Wissen in der Diagnostik, das Einfluss auf die Behandlung, die Krankheitsdauer und die ärztliche Nachbetreuung hat“, betont Kamaleyan-Schmied. Gespräche mit der Österreichischen Gesundheitskasse laufen laut ÖÄK „enttäuschend“. Um bestmöglich vorzusorgen, rät die ÖÄK der Bevölkerung, sich gegen Influenza und Covid impfen zu lassen. (kagr)