Ausbau von Erstversorgungsambulanzen

(c) MedUni Wien / AKH Wien / Houdek

Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und Stadt Wien haben sich in der Wiener Gesundheitsplattform auf Maßnahmen zum Ausbau der niederschwelligen Versorgung geeinigt.

Während die Wiener Ärztekammer intern um den Ärztefunkdienst streitet, werden nun die Erstversorgungsambulanzen (EVA), die bereits in vielen Wiener Spitälern in Betrieb sind und zu einer raschen Behandlung von Patient:innen zu Tagesrandzeit und an Wochenenden beitragen, ausgebaut. Und: Die ÖGK wird künftig die EVA mitfinanzieren. „Gemeinsam schaffen wir eine Schnittstelle zwischen niedergelassenem Bereich und Spital. Die EVA dienen zukünftig nicht mehr nur als Torwächter für die Spitäler, sondern übernehmen hausärztliche Kerntätigkeiten,“ erklärt Martin Heimhilcher, ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzender in Wien. Damit einhergehend sollen die Kompetenzen der EVA im Laufe dieses Jahres erweitert werden und wie im niedergelassenen Bereich auch Krankschreibungen oder Verordnungen angeboten werden. „Diese Kompetenzerweiterung wird den niedergelassenen Bereich spürbar entlasten und stellt für die Wiener Bevölkerung eine zusätzliche niederschwellige Versorgung an sieben Tagen in der Woche sicher“, gibt sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) überzeugt.

Die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung außerhalb der Spitäler wird ebenfalls gestärkt und ausgebaut, indem nun die Krankenversicherungsträger und die Stadt Wien die ambulante extramurale bzw. niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiatrieversorgung zur Hälfte mitfinanzieren. Derzeit gibt es in Wien zwei kinder- und jugendpsychiatrische Ambulatorien – sechs sollen es insgesamt werden. „Durch die Kostenteilung mit den Krankenkassen steht mehr Geld zur Verfügung. Der Ausbau der Ambulatorien wird daher wesentlich rascher erfolgen können. Genauso ist die optimale bedarfsorientierte extramurale Versorgung durch die Finanzierungszusagen der Krankenkassen auch durch die 16 niedergelassenen Vertragsfachärztinnen und -ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, First Level Support, Home Treatment, Boje, SOS-Kinderdorf und Child Guidance sichergestellt“, betont Hacker. (rüm)