Bilanz für Corona-Impfungen liegt vor – und neue Mythen

Am 27. Dezember 2020 nahm Bundeskanzler Sebastian Kurz an der ersten Corona-Impfung teil © BKA

Das Gesundheitsministerium hat Zahlen für die anerkannten Impfschäden nach Corona-Impfungen offengelegt. Sie überraschen – ähnlich wie angebliche Relativierungen von Pandemieleugner:innen. 

In Sozialen und Publikumsmedien sowie in Kanälen von Wissenschaftsbloggern macht derzeit eine Meldung die Runde: Professor Sucharit Bhakdi, einst einer der meistzitierten Kritiker der Corona-Pandemie, wird wörtlich mit der Aussage zu Corona-Impfungen zitiert: „Es gab nur wenige Nebenwirkungen.“ Bemerkenswert, hatte Bhakdi doch vor Millionen von Geschädigten und Toten durch mRNA-Impfstoffe gewarnt. Jetzt alles anders? Nicht ganz. Viele der befürchteten Nebenwirkungen seien nicht eingetreten, weil die Gene aus der „instabilen Verpackung“ der Impfung herausgefallen seien und so den Körper nicht erreichen konnten. 

Fakt ist: In österreichweit bisher 735 Fällen sind Impfschäden nach einer Covid-19-Impfung anerkannt worden. Das geht aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervor die nun veröffentlich worden sind. Ein großer Teil der bisher erledigten Anträge sei dagegen abgewiesen worden, konkret 1.527 Fälle mit Stichtag Ende April. Insgesamt sind laut dem Bericht seit 2021 2.655 Anträge nach dem Impfschadengesetz gestellt worden. In Relation zur Anzahl der bisher in Österreich verabreichten Corona-Impfungen, bedeutet das, dass in 0,01 Prozent der Impfungen ein Antrag nach dem Impfschadengesetz gestellt wurde. In Österreich wurden den Angaben zufolge bis zum Ende des Vorjahres insgesamt 21,5 Millionen Corona-Impfungen verabreicht. 

Auch die FPÖ scheint dieser Tage ihre Erzählung in Sachen Corona zu ändern. Statt der Forderung nach Entschädigungen für Impfschäden, hört man nun die Forderung nach Schadenersatz von China für Pandemiefolgen. „Auf der Homepage der US-Regierung wird seit dem 23. April 2025 öffentlich dargelegt, dass COVID-19 nicht natürlichen Ursprungs ist, sondern aus dem Labor in Wuhan stammt“, erklärt der FPÖ-EU-Abgeordnete Gerald Hauser. „Der deutsche Bundesnachrichtendienst ging bereits im Jahr 2020 von einem Laborunfall in Wuhan aus. Trotzdem wurde jahrelang behauptet, das Virus sei ‚vermutlich‘ natürlichen Ursprungs – angeblich von einer Fledermaus auf den Menschen übergesprungen –, allerdings ohne jeglichen Beweis.“ Hauser fordert: „Die EU-Kommission ist gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der EU verpflichtet, die Schäden geltend zu machen und Schadenersatz (von China, Anm.) einzufordern.“ (red)