Defizitprognose der Kassen führt zu heftiger Kritik

Dass die Krankenkassen für heuer ein Defizit von 80 Millionen Euro erwarten, sorgt für Kritik an der Kassenreform. Kritiker sehen sich darin bestätigt, dass die Reform keine Einsparungen bringt.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch sieht in der Ankündigung eine Bestätigung für die SPÖ-Warnungen vor dem Umbau der Sozialversicherung durch ÖVP/FPÖ. „Wir haben von Anfang an gewarnt, dass diese Zerschlagung zu Lasten der Patienten gehen wird. Mit jeder Aussage von Experten und Verantwortlichen bestätigt sich diese Kritik. Die Kosten für die Fusion dürfte die Finanzsituation der Kassen massiv verschlechtern. Was droht, sind schlechtere Leistungen für die Patienten“, warnt Muchitsch. Die von ÖVP/FPÖ versprochene Patientenmilliarde, die den Patienten zu Gute kommen solle, sei ein Fake, kritisiert er. „Jetzt ist die Katze aus dem Sack und sie wird nicht so schnell dort zurückkehren. Für 2019 droht letztendlich ein mehrere hundert Millionen Euro schweres Defizit. Die von Bundeskanzler Kurz geführte ÖVP-FPÖ-Koalition hat die Menschen schlichtweg hinters Licht geführt“, erklärt auch der Landespräsident des Wiener Pensionistenverbandes (PVÖ) Harry Kopietz zu den von Hauptverband der Sozialversicherungsträger veröffentlichten Zahlen. Vertreter von ÖVP und FPÖ gaben keine Stellungnahmen zu den Prognosen der Kassen ab. (red)