Eine Online-Umfrage zum Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober ergab: Immer mehr Menschen zeigen sich offen gegenüber digitalen Beratungsangeboten.
Künstliche Intelligenz könnte künftig bei der psychologischen Beratung eine Rolle spielen – zumindest ein Viertel der Befragten kann sich das laut einer aktuellen Integral-Erhebung gut vorstellen. Beratung durch KI-Chats ist besonders im „Adaptiv-Pragmatischen Milieu“ hoch angeschrieben, das dem Fortschritt und Nutzen der KI positiv gegenübersteht. Insgesamt zeigt die Umfrage ein positives Bild: 85 Prozent sagen, es gehe ihnen mental sehr oder eher gut. Doch „unter der Oberfläche“ zeigt sich: 35 Prozent fühlen sich aktuell gestresst, junge Menschen deutlich mehr als die Älteren.
Die größten psychischen Belastungen sind laut der Erhebung die täglichen Nachrichten von Kriegen und Konflikten (52 Prozent), gefolgt vom Klimawandel und finanziellen Sorgen (je 42 Prozent). Auch die Informationsflut (37 Prozent) „drückt schwer”, so die Meinungsforscher:innen. Hausarbeit oder Job werden nur von rund einem Drittel als belastend empfunden. Am wenigsten belastend empfindet die Gesamtbevölkerung soziale Medien (neun Prozent). Unter jungen Befragten ist dieser Wert allerdings doppelt so hoch.
39 Prozent aller Befragten sprechen regelmäßig im persönlichen Umfeld über ihre mentale Gesundheit. 64 Prozent glauben aber, dass man bei psychischen Problemen eher ausgegrenzt als unterstützt wird. Das Gesundheitssystem kommt dabei eher schlecht weg: 76 Prozent sind überzeugt, dass es zu wenige leistbare Angebote für seelische Belastungen gibt. (tab)