Schlechterer Gesundheitszustand bei 30 Prozent der Menschen

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Laut der Gesundheitsstudie 2022 des Gallup Instituts geben 30 Prozent der Befragten an, ihr Gesundheitszustand habe sich in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert.

Das Gallup Institut führte im Auftrag der Wiener Städtischen eine Gesundheitsstudie durch, wobei 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand und anderen Gesundheitsthemen befragt wurden. Demnach sehen 30 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten eine Verschlechterung ihres körperlichen Gesundheitszustandes, nur 13 Prozent sehen eine Verbesserung. Grundsätzlich hält sich die Mehrheit der Österreicher:innen dennoch für körperlich und mental fit, wobei die mentale Belastung, angetrieben durch die Pandemie, vor allem bei Teenager:innen merkbar sei. Mentale Antriebslosigkeit sowie körperliche Erschöpfung seien außerdem die häufigsten Symptome bei Long-Covid, woran laut eigenen Angaben vier von zehn Genesenen leiden. Insgesamt waren 53 Prozent einmal mit dem Coronavirus erkrankt. Der Anteil war bei Frauen (58 Prozent), Personen bis 35 Jahre (65 Prozent) und in der ländlichen Bevölkerung (58 Prozent) am höchsten, wobei letzteres laut der Studienleiterin des Gallup Instituts, Gabriele Reithner, auf strengere Maßnahmen, zum Beispiel in Wien, zurückzuführen war. Rund ein Sechstel (16 Prozent) wollte sich auch weiterhin nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, die Mehrheit (58 Prozent) aber war laut Befragung bereit, sich ein weiteres Mal den Stich zu holen. Offiziell waren zum Zeitpunkt der Befragung (Juli 2022) 56 Prozent vollständig geimpft, bei der Befragung gaben 69 Prozent an, sie seien es. Reithner vermutet, dass manche aufgrund des sozialen Drucks nicht wahrheitsgemäß antworteten.

Ein steigender Trend war auch beim Interesse für Privatversicherungen zu sehen. Auch wenn mehr als die Hälfte mit dem öffentlichen Gesundheitssystem eher bis sehr zufrieden sind, stieg das Interesse an einem Neuabschluss einer Privatversicherung bei rund einem Drittel, in der Altersgruppe bis 35 Jahre sogar um 37 Prozent. Die Hauptgründe für eine private Gesundheitsvorsorge sind lange Wartezeiten auf Termine bei Kassenärzt:innen (63 Prozent) sowie wenig Zeit beim Termin selbst (51 Prozent), steigende Selbstbehalte für Leistungen (47 Prozent), Leistungseinschränkungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (40 Prozent) und schwere Bewilligung von Leistungen (z. B. MRT) in der gesetzlichen Krankenversicherung (29 Prozent). (kagr)