Der Drogenmarkt in Europa verändert sich rasant. Der EU-Drogenbericht 2025 zeigt: Hochwirksame Substanzen und steigender Konsum belasten zunehmend auch das Gesundheitssystem.
Der Drogenbericht 2025 der EU-Drogenagentur (EUDA) weist auf eine drastische Zunahme hochwirksamer Substanzen in Europa hin. Die EUDA beschreibt eine Zunahme bei synthetischen Cathinonen und Opioiden sowie eine stärkere THC-Konzentration im Cannabis. Besonders gefährlich sind Nitazene, die vor allem in den baltischen Staaten mit tödlichen Überdosierungen in Verbindung gebracht werden. Auch der Konsum von Kokain steigt weiter, was die Gesundheitssysteme zunehmend belastet.
Auch Österreich hat ein Drogenproblem: Hierzulande wurden 2023 drei Amphetamin- und ein Methamphetamin-Labor entdeckt, während Methamphetaminproduktion vor allem in Tschechien weit verbreitet ist. Besorgniserregend ist der hohe Anteil von HIV-Neuinfektionen durch injizierenden Drogenkonsum in Österreich (14 Prozent), deutlich über dem EU-Durchschnitt von 5,6 Prozent. Zudem lag der Anteil der Drogentoten unter 25 Jahren bei 25 Prozent von insgesamt 256 Fällen, wobei häufig mehrere Substanzen, darunter Heroin oder Morphium, involviert waren.
EU-Kommissar Magnus Brunner (ÖVP) betont: „Der illegale Drogenhandel fördert ein Umfeld der Einschüchterung und Korruption und untergräbt das Gefüge unserer Gemeinschaften, Unternehmen und Institutionen. Die erbitterte Rivalität zwischen den kriminellen Netzen führt nicht nur zu einem Anstieg der Bandenkriminalität und der Tötungsdelikte, sondern auch in zunehmendem Maße zur Rekrutierung von Minderjährigen für kriminelle Aktivitäten.“ Im Rahmen von ProtectEU, der europäischen Strategie für die innere Sicherheit, sollen die Bemühungen zur Zerschlagung dieser kriminellen Organisationen verstärkt werden. (kagr/APA)