Bericht zeigt Entspannung der Drogensituation in Österreich

Der Drogenbericht 2019 zeigt eine stabile Lage bei illegalen Suchtmitteln in Österreich. Allerdings liegen die Österreicher was Nikotin- und Alkoholkonsumbetrifft, international schlecht.

Die Opioidproblematik geht zurück, es gibt keine Anzeichen einer Verlagerung des riskanten Konsums zu anderen Substanzen, weshalb von einer Entspannung der Drogensituation auszugehen ist, heißt es im Drogenbericht und im Epidemiologiebericht Sucht 2019 des Kompetenzzentrums Sucht (KOSU) der Gesundheit Österreich GmbH, die im Auftrag des Sozialministeriums erstellt worden sind. „Fast alle verfügbaren Daten des Drogenmonitorings zeigen einen Rückgang beziehungsweise eine Stagnation des risikoreichen Opioidkonsums in der Altersgruppe der unter 25-Jährigen“, sagte Martin Busch, Leiter des Kompetenzzentrums Sucht.

Suchtmittel Nummer eins der Österreicher bleibt weithin Nikotin. Jede vierte bis fünfte Person gibt dem aktuellen Bericht zufolge an, täglich zu rauchen. Ein Drittel davon hat im Lauf des vergangenen Jahres erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Frauen rauchen nach wie vor etwas seltener und im Durchschnitt weniger Zigaretten pro Tag als Männer, ihr Rauchverhalten hat sich jedoch jenem von Männern über die Jahrzehnte zunehmend angeglichen. Im Europäischen Vergleich liegt Österreich bei den täglich Rauchenden über dem Durchschnitt.

Beim Alkohol wird die Bevölkerung zurückhaltender: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind seit Jahren rückläufig. Aber 14 Prozent der Erwachsenen haben einen problematischen Konsum, sagte Suchtforscher und Gesundheitspsychologe Alfred Uhl. Konsumerfahrungen mit illegalen Drogen finden in Österreich am häufigsten mit Cannabis statt. 30 bis 40 Prozent der jungen Erwachsenen haben schon einmal einen Joint geraucht. Aus den meisten Repräsentativstudien ergeben sich weiters Konsumerfahrungen von maximal vier Prozent für Ecstasy, Kokain und Amphetamin sowie maximal zwei Prozent für Opioide und Neuepsychoaktive Substanzen (NPS). (APA/red)