e-Rezept soll bis Ende Juni flächendeckend verfügbar sein

© Dachverband der Sozialversicherungsträger/Stefan Csaky

Bereits 82 Prozent der Ordinationen nutzen das Angebot. Bisher wurden 7,7 Millionen E-Rezepte ausgestellt.

82 Prozent der Kassenärzt:innen und 93 Prozent der Apotheken nutzen derzeit das e-Rezept. Bis Ende Juni soll es flächendeckend in ganz Österreich ausgerollt sein. Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, bezeichnete das e-Rezept als „Meilenstein bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems“ und verspricht Transparenz und Sicherheit. „Mit der Einführung des e-Rezepts wird das Papierrezept ersetzt und der gesamte Rezeptprozess, von der Ausstellung über das Einlösen bis zur Abrechnung, digitalisiert“, sagte Lehner. Dadurch falle ein großer Teil an Verwaltungsaufwand weg. Ärzte und Ärztinnen erstellen in Zukunft das e-Rezept und speichern dieses im e-Card System. Patient:innen können das Rezept dann über einen 12-stelligen Code oder einen QR-Code in der Smartphone-App ihrer Krankenversicherung oder der Österreichischen Sozialversicherungen einlösen. Auch die Rezepte Mitversicherter werden in der App gespeichert. Ebenso möglich ist die Abholung durch Dritte, wenn der QR-Code weitergegeben wird. Das Rezept samt QR-Code und 12-stelligem Code kann auch per Mail oder telefonisch an Patient:innen weitergegeben werden und ist somit über eine kontaktlose Verschreibung verfügbar.

Bezüglich Datensicherheit macht sich Lehner keine Sorgen, da jedes e-Rezept nur einmal gültig sei, QR-Codes schwer zu fälschen seien und das e-Rezept innerhalb des geschlossenen Gesundheitsinformationsnetzes gespeichert werde. Dadurch haben Ärzt:innen die Möglichkeit, andere Rezepte ihrer Patient:innen einzusehen und so mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. Ein in der Ordination ausdruckbares Rezept wird es vorerst aber auch weiterhin geben, allerdings im A4-Format, damit auch Standarddrucker in den Ordinationen verwendet werden können.

Als nächster Schritt soll das e-Rezept von mehr Wahlärzt:innen genutzt und auch europaweit gültig werden. „Wir möchten als Service für unsere Versicherten Privatrezepte in das e-Rezept-System einbinden und künftig grenzüberschreitende Rezepte innerhalb der EU ermöglichen“, erklärte Lehner. Bis wann es wirklich so weit sei, könne er nicht sagen, im „Idealfall Ende nächsten Jahres“. Die Kosten für das e-Rezept belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro für die Entwicklung und weitere 4 Millionen Euro für die Software-Implementierung in Ordinationen und Apotheken. In Österreich werden jährlich rund 60 Millionen Rezepte ausgestellt, im ersten Halbjahr 2022 bereits 7,7 Millionen davon als e-Rezept. (kagr)