EKOS: Niedergelassene Ärzte kritisieren Bürokratiepläne

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Beim jüngsten Kammertag der Österreichischen Ärztekammer und der Bundeskuriensitzung der niedergelassenen Ärzte wurde das elektronische Kommunikationsservice eKOS kritisiert.

„eKOS scheint an Bedürfnissen der Bürokratie ausgerichtet, aber nicht an den Ärzten und an der Bevölkerung“, sagt der Bundesobmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte, ÖÄK-Vizepräsident MR Dr. Johannes Steinhart. eKOS soll die elektronische Erfassung, Übermittlung und Bearbeitung von Überweisungen und Zuweisungen unterstützen und die derzeitigen Papierprozesse elektronisch abbilden. eKOS lief bisher in einem Pilotbetrieb, der im Frühjahr zu Ende ging, die Ausrollung startete im Anschluss. Schon da gab es wie berichtet Kritik der Ärzte, die nun erneuert wird.

Steinhart: „Wir wollen bis Oktober einen Nachweis der substanziellen Verbesserung der Situation durch das System. Sonst sehen wir Schwierigkeiten mit dem System, für das wir dann keine Beitrittsempfehlung geben können.“ So gebe es etwa keine Möglichkeit der gezielten Zuweisung. Genau das würden sich aber Patienten und Ärzte wünschen. „So wie das aussieht, scheint eKOS darauf ausgelegt, Leistungen zu kürzen. Das ist ein Witz“, sagt der Vizepräsident. eKOS müsse dem Patienten und dem ärztlichem Tun entsprechen und nicht der Bürokratie. Steinhart betont, den Kassen bereits einen Forderungskatalog vorgelegt zu haben. Gegebenenfalls werde man die Unzufriedenheit deutlicher artikulieren.

Hauptverbandspräsident Dr. Alexander Biach weist die Kritik zurück: „Die Grundidee ist eine Vereinfachung und das haben auch beide Vertragspartner gemeinsam beschlossen.“ Das Problem sei derzeit die technische Umsetzung bei der Abänderung von Zuweisungen – etwa wenn diese von Vertragspartnern ausgeweitet werden. Biach: „Wir entwickeln das Schritt für Schritt weiter und wollen die Flexibilität ermöglichen.“ (rüm)