Elga bringt Impf-App für Ärzt:innen

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Die Regierung will ab heuer 51 Millionen Euro jährlich in die Digitalisierung investieren. Auch die elektronische Gesundheitsakte wird ausgebaut – erstmals auch mit einer App für Ärzt:innen.

Es ist fast ein Paradigmenwechsel: eine App als Zugang zu Elga und nicht mehr die e-Card. Zumindest in einem Teilbereich gibt es das jetzt und es soll auch nicht das e-Card-System ersetzen. Allerdings soll es Ärzt:innen ermöglichen, mobil zu arbeiten und auch Wahlärzt:innen zur Verfügung stehen. Konkret geht es um den elektronischen Impfpass, für den es jetzt die kostenlose App e-Impfdoc gibt. Der Zugang erfolgt über die ID-Austria. Damit soll der e-Impfpass den klassischen Papier-Impfpass ablösen, erklärte die Elga GmbH am Dienstag vor Journalist:innen. Die neue App richtet sich an Personen im Gesundheitswesen, die Impfungen verabreichen und im österreichischen e-Impfpass Register dokumentieren. „Ärzt:innen und Hebammen können nun auf ihren eigenen Tablets mit wenigen Klicks und Scanfunktion Impfdaten intuitiv, standardisiert und sicher speichern oder abrufen“, erklärte Elga-Geschäftsführer Stefan Sabutsch.

Mit der e-Impfdoc App können Ärzt:innen den e-Impfpass eines Impflings abrufen, Impfungen erfassen, Impfung nachtragen, selbst erfasste Impfungen bearbeiten oder stornieren, einen Impfling mittels Scan der e-Card oder Suche nach der Sozialversicherungsnummer identifizieren, die Liste der bestehenden Impfkontakte aufrufen und einen Impfling, mit dem Sie Kontakt hatten, aus den Impfkontakten heraussuchen. Helfen soll das unter anderem bei Hausbesuchen oder Visiten in Altenheimen.

„ELGA strebt an, eine umfassende, benutzerfreundliche und interoperable Gesundheitsinfrastruktur zu schaffen, die den Zugang zu relevanten Gesundheitsdaten erleichtert und die Versorgung sowohl national als auch international verbessert“, erklärte Sabutsch und hofft auf entsprechenden Vorgaben des Gesetzgebers und der Bundeszielsteuerungskommission in der die Elga-Eigentümer Bund, Länder und Sozialversicherung vertreten sind. So könnten künftig auch Versicherte selbst Zugang zum Impfpass erhalten und auch Benachrichtigungen über Auffrischungstermine erhalten. Sabutsch will auch im Hinblick auf die von der Regierung beschlossene verpflichtende Diagnosecodierung Lösungen schaffen, wenn der Auftrag dazu erfolgt. Testprojekte dazu gibt es bereits, schilderte er. „Die Codierung muss schnell und einfach gehen und einen Mehrwert für Ärzt:innen bringen. Früher war Codierung fast eine Strafmaßnahme – genau das wollen wir verhindern. Ziel ist nicht, dass es eine Statistik ist, sondern dass die Diagnosen in einem Patient-Summary auch wieder auftauchen.“ Ein Patient-Summary wäre idealerweise eine Kurzübersicht über Diagnosen, Laborwerte, Allergien und Intoleranzen, medizinische Probleme Medikamente und durchgeführte Behandlungen. Für den Elga-Chef ist klar: „Wenn wir digital vor ambulant vor stationär wollen, dann muss man das mit Elga denken.“ (rüm)