Erstmals klinische Psycholog:innen an Wiener Schulen

(c) AdobeStock_Christian Schwier

Der Wiener Gemeinderat hat beschlossen, das Projekt „KLIPSY School“ zu fördern und umzusetzen. Damit sollen an ausgewählten Schulen klinische Psycholog:innen zum Einsatz kommen.

Aufgrund eines Beschlusses des Wiener Gemeinderats werden nun erstmals klinische Psycholog:innen an Schulstandorten in Wien Favoriten und Wien Liesing eingesetzt. Das Ziel des Projektes „KLIPSY School“ ist es, psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gezielt zu fördern. Klinische Psycholog:innen sollen dabei Schüler:innen im Pflichtschulalter vorerst ein Jahr lang vor Ort – also in der Bildungseinrichtung – kontinuierlich begleiten, psychische Belastungen erkennen und direkt notwendige Unterstützung anbieten oder Schüler:innen an weitere psychosoziale Angebote vermitteln. „Das Ziel ist, dass die Schule zu einem angstfreien Raum wird und die Schüler:innen mit Freude in die Schule gehen. Wir müssen alles dafür tun, dass es unseren Kindern und Jugendlichen nach den schwierigen Jahren der Pandemie, des Krieges und mit den aktuellen und nicht enden wollenden Herausforderungen gut geht“, erklärte Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr den Beschluss des Gemeinderates.

Das Projekt beinhaltet auch Maßnahmen zur Verringerung von Vorurteilen, Ängsten und Stigmatisierungen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen, um so Hürden gegenüber psychosozialen Hilfen abzubauen und raschere Hilfe zu ermöglichen. Der modulare Aufbau des Projekts ermöglicht das Anpassen an die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen – auch das Bildungspersonal und Erziehungsberechtigte sollen davon profitieren. Unter anderem bieten die verschiedenen Module Hilfe zur Selbsthilfe und Beratungsgespräche, Unterstützung anderer Berufsgruppen durch gemeinsame Fallkonferenzen mit multiprofessionellem Ansatz, Intervention bei akuten Krisen, klinisch-psychologische Diagnostik und therapeutische Methoden. „Wir bauen damit die psychische Gesundheitsversorgung und Früherkennung bei psychischen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche aus und wirken den verstärkten Belastungen unkompliziert und zeitnah entgegen. Durch die kontinuierliche Begleitung an den einzelnen Bildungseinrichtungen kann den psychosozialen Herausforderungen direkt an dem Ort, an dem sie häufig zutage treten, der Schule nämlich, begegnet werden. Gleichzeitig können die Chancen schwere Krankheitsverläufe abzuwenden, erhöht werden“, fasste Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, zusammen. „KLIPSY School“ ist eines der Sieger:innenprojekte des Programmes „Wiener Multimillion“. (kagr)