EU-Behörde EMA gab grünes Licht für Protein-Impfstoff

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In der EU kommt wie erwartet erstmals ein Covid-19-Impfstoff auf Protein-Basis auf den Markt. Die Arzneimittelbehörde EMA gab grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax.

Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl eine bedingte Zulassung ab 18 Jahren. Es ist damit der fünfte in der EU zugelassene Covid-19-Impfstoff sowie der erste auf Protein-Basis. Die Auslieferung soll im Jänner starten. Bei Novavax hat sich die Staatengemeinschaft bis zu 200 Millionen Dosen gesichert. Österreich hat bei dem Impfstoff für die erste bestellbare Tranche die maximalen Liefermengen abgerufen. „Dies entspricht rund 750.000 Dosen, deren Lieferungen nach letzten Informationen im ersten Quartal 2022 beginnen sollen“, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. „Danach werden weitere Optionen verfügbar sein.“

Nach Ankunft in Österreich werde der neue Impfstoff über das Verteilungssystem des Bundes an die Impfstellen ausgeliefert. Ob das Vakzin frei wählbar ist, „wird von der Verfügbarkeit abhängig sein“, wurde in der schriftlichen Stellungnahme betont. Dies liege im Ermessen der Bundesländer, die in Österreich für die Organisation und die Durchführung der Impfkampagne verantwortlich sind. In der entscheidenden Phase-III-Studie mit rund 30.000 Teilnehmern hatte das Vakzin eine Gesamtwirksamkeit von 90,4 Prozent gezeigt. Die Ergebnisse wurden im New England Journal of Medicine (NEJM veröffentlicht.

Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Das Präparat könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht. Nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den übrigen Impfstoffen haben, könnten dadurch möglicherweise umgestimmt werden. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Köper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt. Ob der Impfstoff auch vor der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante schützt, überprüft Novavax gegenwärtig in Labortests und rechnet mit Ergebnissen in den kommenden Wochen. (red/APA)