Gelernte Frauenärztin wird neue Präsidentin der EU-Kommission

Ursula von der Leyen (c) Bundeswehr/Jane Hannemann

Die deutsche Verteidigungsministerin und ehemalige Sozialministerin Ursula von der Leyen wird als erste Frau Präsidentin der EU-Kommission. Die gelernte Gynäkologin ist auch Expertin für Public Health und hatte einst mit Plagiatsvorwürfen zu kämpfen.

Die deutsche CDU-Politikerin Ursula von der Leyen wird als erste Frau Präsidentin der EU-Kommission. Die bisherige Verteidigungsministerin erhielt am Dienstag äußerst knapp die notwendige absolute Mehrheit im Europaparlament. Was wenige wissen: Ursula von der Leyen ist gelernte Frauenärztin und Expertin für Public Health und hat auch Volkswirtschaft studiert.

1980 begann sie ihr Medizinstudium Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), das sie 1987 mit ihrer Approbation abschloss. Anschließend war sie Assistenzärztin an der Frauenklinik der MHH. 1991 promovierte sie. Von 1992 bis 1996 lebte sie mit ihrer Familie in Kalifornien, als ihr Mann – ein Kardiologe – an der Stanford University beschäftigt war. Zurück in Deutschland war sie von 1998 bis 2002 an der MHH als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover tätig, wo sie auch den akademischen Titel eines Master of Public Health erwarb.

Ihr Mann, Heiko von der Leyen, ist Professor für Innere Medizin und experimentelle Kardiologie an der MHH. Er war auch Gründer einer Firma, die mit der MHH an der Entwicklung neuer biologischer Mitral-Herzklappen auf der Basis von körpereigenen Zellen forschte. Das Paar hat sieben Kinder.

Die 60-Jährige Ursula von der Leyen war in ihrer politischen Laufbahn immer wieder umstritten, sich aber immer durchgesetzt. Zuletzt wegen zahlreicher Beraterverträge im Verteidigungsministerium. 2016 hatte es zudem Plagiatsvorwürfe zu ihrer Dissertation gegeben. Die Medizinische Hochschule Hannover stellte nach einer Prüfung Plagiate in der Dissertation der Verteidigungsministerin fest, ein Fehlverhalten von der Leyens liege jedoch nicht vor, hieß es. Das Muster der Plagiate spreche nicht für eine Täuschungsabsicht. Vor dem EU-Parlament hat die deutsche Ministerin bis zur letzten Minute um Stimmen gekämpft. Sie machte weitreichende Zusagen für ein klimaneutrales, soziales und geeintes Europa. (rüm)

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