Gesundheitsberufe kritisieren Spardruck

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Die aktuell diskutierten Sparpläne im Gesundheitssystem erfüllen die Gesundheitsberufekonferenz (GBK) „mit großer Sorge“. Das gefährde die Versorgung.

Die Gesundheitsberufekonferenz (GBK) in der sich alle Standesvertretungen abstimmen, kritisiert die jüngsten Spardebatten und geplanten Kürzungen in den Bundesländern. Wenn im Gesundheitswesen gekürzt werde, leide am Ende die Versorgung aller Menschen in Österreich. „Schon heute stehen wir vor enormen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, die Überlastung des Personals, eine alternde Bevölkerung und steigende Anforderungen an Prävention und Behandlung setzen unser System massiv unter Druck. Weitere Einsparungen würden bedeuten: längere Wartezeiten, schlechter zugängliche Versorgung und noch belastendere Arbeitsbedingungen für alle Gesundheitsberufe“, heißt es in einer Aussendung. 

Gesundheit sei ein zentrales öffentliches Gut und dürfe nicht dem Spardruck geopfert werden. „Was heute eingespart wird, fehlt morgen an Lebensqualität, Sicherheit und Chancen für unsere Kinder“, sagt die aktuelle Vorsitzende der GBK, die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, Elisabeth Potzmann. Die gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe fordern nachhaltige Investitionen statt kurzfristiger Einsparungen, die konsequente Einbindung aller gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe in Entscheidungsprozesse, die Nutzung von Task-Shift unter den gesetzlichen Gesundheitsberufen und Digitalisierung mit Fokus auf Qualität und Patientensicherheit, sowie ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit, welches Prävention, Bildung, seelische Gesundheit und soziale Teilhabe einschließt.  

Auch das Rote Kreuz kritisierte bei seiner Jahrespressekonferenz Sparbemühungen. „Sparen ist sinnvoll, aber nicht auf Kosten der Menschlichkeit. Sparen wir mit Hirn, aber nicht am Hirn“, sagte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. (red)