Gesundheitsnotstand durch Hitzewellen und was nun zu tun ist

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Zu Wochenbeginn werden in England bis zu 40 Grad erwartet. Österreich trifft die Hitzewelle ab Mittwoch. In Spanien gab es in nur einer Woche mehr als 360 Hitzetote. Der Lancet gibt Tipps, was Patient:innen geraten werden kann.

Angesichts erwarteter Rekordtemperaturen in Großbritannien ist am Samstag der Nationale Krisenstab einberufen worden. Am Montag und Dienstag wird demnach in großen Teilen Englands mit Temperaturen von bis zu 40 Grad gerechnet. In Deutschland könnte es am Dienstag örtlich bis zu 40 Grad heiß werden. In Österreich sollen ab Mittwoch bis zu 40 Grad erreicht werden. Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA warnte am Samstag vor Gefahren für die Gesundheit selbst bei gesunden und fitten Menschen. Besonders gefährdet seien aber Alte und Schwache. Die Zahl der Hitzetoten in Spanien und Portugal geht nach offiziellen Angaben bereits in die Hunderte in nur einer Woche. Im norditalienischen Adria-Badeort Bibione sind Touristen wegen eines Waldbrandes ins Meer geflohen und wurden dort von der Küstenwache gerettet.

Eine neue Übersichtsarbeit aus The Lancet Planetary Health zeigt, dass durch Hitzewellen vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Um die Körpertemperatur zu regulieren und für Abkühlung zu sorgen, schwitzen wir, was wiederum zu einem Flüssigkeitsverlust führt. Diesem müsse so schnell wie möglich entgegengewirkt werden, um Austrocknung und in Folge mögliche Harnwegsinfektionen, Nierensteine bis hin zu Nierenversagen zu verhindern. Besonders ältere Menschen sollten aufpassen, da im Alter das Durstempfinden nachlässt. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Schwindel, Muskelkrämpfe, Gliederschmerzen und Hauttrockenheit sind ernstzunehmende Anzeichen von Dehydrierung. Um diese zu vermeiden, empfehlen Expert:innen an heißen Tagen ungefähr zwei bis drei Liter Wasser zu trinken – am besten Leitungs- oder Mineralwasser.

Bei hohen Temperaturen sollte ebenso die Ernährung angepasst werden, da über den Schweiß Elektrolyte sowie wichtige Mineralstoffe verloren gehen. Menschen mit Herzleiden sollten vor allem darauf achten, genügend Kalium zu sich zu nehmen, da ein Kalium-Mangel negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit hat. Auch der Blutdruck gehört überwacht, da die durch die Hitze ausgedehnten Blutgefäße den Blutdruck senken. Damit keine Nebenwirkungen auftreten, empfiehlt es sich außerdem zu prüfen, ob die Dosis verordneter Medikamente angepasst werden sollte.

Wie das Deutsche Gesundheitsportal DGP berichtet, ist es wichtig, zu wissen, wie man sich im Notfall verhält: Bemerkt man bei einem Mitmenschen plötzliche „Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Krampfanfall, Fieber, starken Kopfschmerzen“ oder wiederholtes heftiges Erbrechen, sollte man sofort den Notruf wählen „und bis zum Eintreffen der Rettung erste Hilfe leisten“. Schatten oder kalte Tücher können schnell für eine lebenswichtige Abkühlung sorgen. (kagr)

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