Impfquoten der Bundesländer: Wer gewinnt, wer verliert

Corona Impfung

11,2 Prozentpunkte bei Erstimpfungen und 9,8 Prozentpunkte bei Vollimmunisierungen liegen zwischen dem besten Bundesland und dem schlechtesten. RELATUS machte sich auf die Suche nach den Ursachen.

Die Impfbereitschaft der österreichischen Bevölkerung stagniert seit Anfang Juli bei rund drei Viertel bzw. 74%, geht aus einer groß angelegten Umfrage des Gallup-Instituts hervor. Um hier einen Durchbruch zu erzielen, werde es viel Überzeugungsarbeit brauchen, denn der Anteil von Personen, die eine Corona-Impfung strikt oder eher ablehnen, schwankte zwischen Mai und Juli konstant zwischen 21% und 25%. Aktuell möchten sich 15% der Bevölkerung „auf keinen Fall“ und weitere 8% „eher nicht“ impfen lassen.

Die Analyse zu den Corona-Impfraten in Österreich zeigt allerdings: Aktuell liegt das Burgenland deutlich vorne. Weit abgeschlagen ist Oberösterreich – und zwar sowohl im Hinblick auf Erstimpfungen wie auch Vollimmunisierungen. Vor allem seit der Lockerung der Systeme geht die Schere weit auf. Denn ursprünglich erhielten die Bundesländer nahezu gleich viele Impfdosen. Einen der Gründe sieht der burgenländische Ärztekammer-Präsident Michael Lang in der guten und frühen Zusammenarbeit der niedergelassenen Ärzte mit dem Land. „Die Ärztekammer war von Anbeginn eng eingebunden in das Impfen und die Planungen. Es wurde auch sehr früh in den Ordinationen geimpft“, sagt er im RELATUS-Interview. Die Bevölkerung habe das Angebot und die niederschwelligen Beratungen gerne angenommen.

 

Ein anderer Punkt: In Salzburg und Oberösterreich gibt es offenbar deutlich mehr Impfskeptiker als in den übrigen Bundesländern, wie das Gallup-Institut erhoben hat. So steht in Salzburg gut ein Drittel der Bevölkerung der Impfung skeptisch gegenüber. In Oberösterreich ist der Anteil ähnlich hoch wie in Salzburg. In den anderen sieben Bundesländern sind es lediglich 20 Prozent. Die Folge zeigt eine Analyse des Gesundheitsministeriums: Obwohl der Trend bei Infektionen in allen Bundesländern nach oben geht, „wurde für Salzburg und Vorarlberg ein hohes Ansteckungsrisiko – also die Farbe orange – festgestellt. Mittleres Risiko gibt es in der gelben Zone, in die Wien, Kärnten, Oberösterreich und Tirol eingeordnet wurden. Im Rest des Landes ist das Risiko gering.“ Die günstigsten Werte habe weiterhin das Burgenland. Das Ministerium will die unterschiedlichen Strategien der Bundesländer nun genau analysieren. (red)

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