Kehrtwendung beim Rechnungshof nach Corona in Sachen Gesundheit

Der Rechnungshof signalisiert ein Umdenken bei der Prüfungsbehörde in Sachen Gesundheitsversorgung. Hatten die Prüfer in der Vergangenheit immer wieder einen Abbau von Akutbetten in Kliniken gefordert, will man jetzt auf Leistungsqualität setzen.

Als Lehre aus der Krise will Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker unter anderem die Prüfansätze im Gesundheitsbereich neu bewerten. Ab kommender Woche will der Rechnungshof wieder mit der – nach Ausbruch der Corona-Krise eingestellten – Veröffentlichung von Prüfberichten beginnen. Ein Teil der Prüfungen muss den Angaben zufolge jedoch überarbeitet werden, um neue Fragestellungen oder Schwerpunkte einzuarbeiten. Als Beispiel verweist der Rechnungshof auf Prüfungen über den von der Krise schwer getroffenen Tourismus.

Für einige Themen kündigt Kraker zudem eine „Neubewertung“ der bisherigen Ansätze an. So hatte der Rechnungshof über Jahrzehnte auf den Abbau von Akutbetten in den Krankenhäusern gedrängt, die nun in der Corona-Krise aber dringend benötigt werden. Kraker betont diesbezüglich zwar, dass Einsparungen schon länger nicht im Vordergrund der Prüfungen stünden, sondern die Leistungsqualität. Zudem habe man schon im Vorjahr auf Engpässe bei der Medikamentenversorgung hingewiesen, auch durch die Abhängigkeiten von anderen Ländern. Aber: „Ganz Österreich wird seine Lehren aus der Corona-Krise ziehen müssen. Da ist der Rechnungshof keine Ausnahme.“ (APA)