Leberzirrhose: Biomarker sollen lebensgefährliche Fälle erkennen

Patienten mit einer Leberzirrhose sind oft nur durch eine Organtransplantation zu retten. Grazer Forscher sind auf Biomarker gestoßen, die die Einschätzung erleichtern oder sogar verbessern dürften.

Standard für die Bewertung der Dringlichkeit des Eingriffs ist derzeit ein Score, der sich aus einer komplexen Formel verschiedener Laborwerte ergibt. Eine Zirrhose entsteht nach landläufiger Meinung durch jahrelangen starken Alkohol-Konsum oder eine chronische Hepatitis B oder C. „Die steigende Verbreitung von Übergewicht und Fettsucht hat mittlerweile die nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung an die zweite Stelle der Ursache für eine Leberzirrhose gerückt“, erklärte Rudolf Stauber von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Meduni Graz. In allen Fällen wandelt sich die Leber dabei nach und nach in narbiges Bindegewebe um. Das Organ kann seine Aufgaben dann nicht mehr wahrnehmen. Wenn am Ende die Leber die durch die Erkrankung entstandenen Defekte nicht mehr ausgleichen, hilft nur noch eine Transplantation.

Die Grazer Forscher haben gemeinsam mit internationalen Kollegen entdeckt, dass sogenannte HDL-bezogene Biomarker robuste Indikatoren für das Fortschreiten der Erkrankung und Überleben bei chronischem Leberversagen darstellen. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im „Journal of Hepatology“ veröffentlicht. Den Forschern war aufgefallen, dass bei Patientinnen, die an einer Leberzirrhose erkrankt sind, häufig ein niedriger Spiegel von Gesamtcholesterin und speziell des HDL-Cholesterins vorliegt. Auch das HDL-Cholesterin transportierende Apolipoprotein-A-1 (ApoA-1) war niedriger. (red)

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