Lieferketten werden zum Risiko für Gesundheitsberufe

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Aktuell sind bis zu 400 Arzneimittel nicht oder eingeschränkt verfügbar. Auch bei anderen medizinischen Produkten gibt es Lieferengpässe. Dazu kommen Preissteigerungen durch die hohen Energiekosten.

Kaum eine Branche ist so global aktiv und vernetzt wie die Gesundheitsindustrie: Arzneimittel und ihre Rohstoffe werden global entwickelt und meist in Asien produziert. Das gleiche gilt für Medizinprodukte – denken wir etwa an die Corona-Schutzmaskenengpässe zu Beginn der Pandemie – und auch für die Medizintechnikbranche. Dort haben etwa Probleme in den Lieferketten die Quartalsergebnisse der Konzerne zuletzt deutlich gedrückt. Dazu kommen Preissteigerungen in der Produktion durch die steigenden Energiepreise.

All das wird die Gesundheitssysteme massiv belasten und die Ausgaben in die Höhe drücken. Pandemiebedingt sind in Österreich die Gesundheitsausgaben im Vorjahr in absoluten Zahlen bereits um 12,6 % gestiegen. Lieferprobleme, Inflation und Energiepreise werden die Ausgaben weiter anheizen. Gleichzeitig wird die aufziehende Wirtschaftskrise über kurz oder lang den jetzt noch boomenden Arbeitsmarkt treffen. Spätestens dann gehen Einnahmen und Ausgaben im Gesundheitswesen massiv auseinander. Die Folgen werden vor allem die Beschäftigten treffen. Denn dann wird der Spardruck massiv steigen. (rüm)