Migräne: Experten drängen auf frühzeitige Diagnose

Ein großer Teil der Bevölkerung leidet regelmäßig unter massiven Kopfschmerzen: Migräne, Spannungskopfschmerzen, autonome Trigeminus-Kephalalgie und andere primäre Kopfschmerzerkrankungen sind eine eigenständige Krankheit, erklärten Experten am 12. September – dem Europäischen Kopfschmerz- und Migränetag.

„Kopfschmerzen und Migräne gehören zu den häufigsten Erkrankungen generell. Leider werden sie vielfach immer noch bagatellisiert, obwohl die Betroffenen, insbesondere jene mit häufigen Attacken, dadurch deutliche Beeinträchtigungen in ihrem täglichen Leben erfahren“, sagen die Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, Karin Zebenholzer und der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, Thomas Berger: „Der Kopfschmerz ist dann nicht nur ein Symptom. Wobei Kopfschmerzen sowie Schwindelgefühle zu den häufigsten Beschwerden in der ambulanten Versorgung und in der Notaufnahme gehören.“ In Österreich sind 11 % der Bevölkerung von episodischer Migräne (bis zu 14 Tagen im Monat) betroffen, zu fast drei Viertel Frauen, wobei die größte Häufigkeit zwischen 20 und 50 Jahren besteht, rechnet Berger vor.

Zahlreiche Untersuchungen konnten zeigen, dass Personen mit Migräne oftmals eine verminderte Lebensqualität haben, dass Migräne überzufällig häufig in Zusammenhang mit anderen Krankheiten, insbesondere Depression und Angststörungen, auftritt und dass die Betroffenen unter Einschränkungen in ihrem Sozial- und Berufsleben leiden. Vor allem Patientinnen und Patienten mit chronischer Migräne, also mit 15 oder mehr Kopfschmerztagen pro Monat, sind von diesen Komorbiditäten und Beeinträchtigungen betroffen. „Es ist wichtig, Migräne frühzeitig zu diagnostizieren, von anderen Kopfschmerzformen abzugrenzen und adäquat zu behandeln. Die Therapie umfasst die Behandlung der Attacken und bei häufigen Attacken beziehungsweise vielen Kopfschmerztagen im Monat eine vorbeugende Behandlung, sagt Zebenholzer: „Mit einer sich an den Bedürfnissen der einzelnen Patientinnen und Patienten orientierenden Attackentherapie und falls notwendig Prophylaxe kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden.“ (red)

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