Nachfrage nach psychischer Versorgung massiv gestiegen

Adobe/Stock

Ängste, Depressionen, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Beziehungs- oder familiäre Probleme – gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist der Bedarf an psychologischer Hilfe offenbar massiv gestiegen.

Allein an der Telefonhotline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) stieg die wöchentliche Beratungszeit um mehr als 1.000 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, teilt der BÖP mit. Um die aktuellen Versorgungslücken zu schließen und mehr erkrankten Menschen eine angemessene Behandlung zu ermöglichen, fordert der Berufsverband jetzt schnellstmöglich die Aufnahme der Psychologischen Therapie (klinisch-psychologischer Behandlung) als Kassenleistung ins Allgemeine Sozialversicherungsgesetz. „Psychische Versorgung darf gerade jetzt nicht zu einem Luxusgut werden“, erklärt BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger. „Allen Menschen, die es brauchen, muss unabhängig von ihrer Geldbörse wichtige psychologische Behandlung gleichermaßen zugänglich sein.“ Eine aktuelle Petition mit eben dieser Forderung wurde bereits von mehr als 29.000 Menschen unterstützt.

Um den größten Bedarf nach psychologischer Akut-Hilfe rasch, niederschwellig und kompetent zu decken, haben der BÖP, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS) und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) in der Vorwoche eine Kooperation gestartet. Im Rahmen dieser wurde die Erreichbarkeit der BÖP-Helpline noch einmal für den Zeitraum von drei Monaten deutlich ausgebaut. PsychologInnen stehen Montag bis Sonntag von 9 bis 20 Uhr telefonisch (01/504 8000) oder per Mail (helpline@psychologiehilft.at) zur Verfügung. Das Angebot ist anonym und für jede/n kostenlos zugänglich. (red)