Neue Drogenstation im Anton Proksch Institut eröffnet

API Gruppenfoto Eröffnung (c) Marlene Fröhlich

Das Wiener Anton Prosch Institut, laut eigenen Angaben Europas größte Suchtklinik, wird derzeit umfassend erneuert. In einem ersten Schritt wurde nun die neu errichtete Drogenstation mit 45 Therapieplätzen, Therapieräumen und Werkstätten eröffnet.

Jährlich behandelt das Anton Proksch Institut im Schnitt stationär rund 200 und ambulant rund 480 Patienten mit Drogenabhängigkeit aus ganz Österreich, der Schwerpunkt liegt auf Ostösterreich. Bekannt ist die Einrichtung für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Suchtkranken: Im Behandlungskonzept geht es darum, das Leben von Suchtkranken wieder schön, lust- und sinnvoll zu gestalten – und so die Verführungskraft von Suchtmitteln zu minimieren. Angewandt wird dabei ein ressourcenorientierter Ansatz, in dem die individuellen Ressourcen von Suchtkranken in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht deren Defizite.

Der neue Gebäudeteil umfasst eine Fläche von 2.000 Quadratmetern. Es gibt nur noch Ein- und Zweibettzimmer, neben Therapieräumen und Werkstätten für beispielsweise Keramik-, Papier- oder Holzarbeiten gibt es Seminarräume, Aufenthaltsräume, Dachterrassen, einen Therapiegarten, einen Tischtennis- und einen Volleyballplatz. Weiters wurde ein Teil des Altbestandes renoviert und wird künftig für ambulante Therapien und Behandlungen genutzt. Eigentümer sind der internationale Gesundheitsdienstleister VAMED und die Stiftung Anton Proksch-Institut Wien. Zusätzlich zur stationären Einrichtung in Liesing gibt es Ambulanzen und ambulante Suchtberatungsstellen in den Wiener Bezirken Wieden und Landstraße sowie in Baden, Mödling, Wiener Neustadt und Neunkirchen. Die komplette Neugestaltung der Einrichtung im 23. Gemeindebezirk Liesing soll voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein. Insgesamt werden 43 Millionen Euro in den Standort investiert. (red)