Neue Fakten zu Mythen aus Italien und Schweden

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Neue Daten aus Italien zeigen nun eine doch deutlich stärkere Auswirkung des Corona-Virus als bisher bekannt. Demnach lag im März die sogenannte Übersterblichkeit bei 39 Prozent. Auch in Schweden gibt es mit 3000 Toten deutlich mehr Fälle, als oft diskutiert.

Im Zeitraum zwischen dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in Italien am 20. Februar und dem 31. März sind 39 Prozent mehr Todesfälle als im Vergleichszeitraum der vergangenen Jahre gemeldet worden. Mehr als die Hälfte davon sei auf COVID-19 zurückzuführen, sagte der Präsident des italienischen Statistikamts Istat, Giancarlo Blangiardo, am Wochenende in Rom. 46 Prozent der Todesfälle seien direkt oder indirekt mit COVID-19 verbunden. 6.395 Infektionsfälle wurden unter Migranten gemeldet. Das sind fünf Prozent aller in Italien diagnostizierten COVID-19-Fälle. Unter die Lupe wurden 6.866 der fast 8.000 italienischen Gemeinden genommen. Italiens Oberstes Gesundheitsinstitut (ISS) stellte eine sinkende Epidemiekurve in allen italienischen Regionen fest, inklusiv dem Epidemieherd Lombardei. Ende nächster Woche will das Institut die Daten zu den Infektionen prüfen und entscheiden, ob weitere Lockerungsmaßnahmen ergriffen werden sollen.

In Schweden sind inzwischen mehr als 3.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus gestorben. Die Zahl der Todesopfer habe sich binnen 24 Stunden um 99 auf 3.040 erhöht, teilte die staatliche Gesundheitsbehörde mit. Schweden hat als Reaktion auf die Corona-Pandemie deutlich weniger Restriktionen verhängt als die meisten anderen europäischen Länder. So gelten keine Ausgangsbeschränkungen und neben Restaurants, Bars und Cafes sind auch Geschäfte sowie die meisten Schulen weiterhin geöffnet. Der schwedische Sonderweg ist allerdings im Land nicht unumstritten. (red/APA)